Aluna Coconut Rum im Coconut Doppelgänger Cocktail, einem Mai Tai-"Twist".

Aluna Coconut Rum und der Coconut Doppelgänger Cocktail

Die Flasche für dieses Tasting wurde uns vom deutschen Importeur Perola zur Verfügung gestellt, Bedingungen an einen eventuellen Artikel gab es nicht. 

Kokosnuss-Rum, Kokos-Likör, Kokos-Rum-Likör. Tiki kann nicht ohne und in großen Teilen der zivilisierten Welt hält man das Zeug auch für die ultimative Basis für eine Pina Colada. Nicht, dass die alle schlecht wären, ein paar vertretbare Vertreter dieser Rum-Unterkategorie gibt es durchaus. Aber am Ende hat man halt auch bei den guten Qualitäten eine gute Portion Pappigkeit im Gepäck. Aluna Coconut will da ein paar Sachen anders machen – leichter sein, natürlicher sein. Mehr Kokosnuss, weniger Likör, so dass Rezept. Klingt spannend, dachten wir uns und riskierten gerne einen Schluck.

Die Story hinter Aluna Coconut Rum

Was Aluna mit praktisch jeder anderen in Großbritannien entwickelten Spirituose gemeinsam hat: die Geschichte von den Freunden, in diesem Fall 3 Stück, die sich auf einer Party darüber ausgelassen haben, dass es irgendwas nicht in so richtig gut gibt und die dann entschieden haben, es selber zu machen. Was Aluna besonders macht? Da wäre etwa der Satz “Aluna was conceived over a beach bbq, gazing out to sea as the moon, the big coconut in the sky, rose over the waves.”, zu deutsch: “Aluna wurde bei einem Grillfest am Strand gezeugt und blickte aufs Meer hinaus, während der Mond, die große Kokosnuss am Himmel, über den Wellen aufging.” Ich habe ja auch schon den einen oder anderen dramatischen Marketing-Satz auf Produkt-Webseiten verbrochen, aber auf diesen hier bin ich wirklich neidisch.

Der Red Macaroon mit Aluna Coconut Rum.
Der Red Macaroon mit Aluna Coconut Rum.

Was passiert aber nun in der Flasche, auf deren durchaus ansprechendem, tiefblauem Label die große Himmelskokosnuss prangt? Die Basis des Kokosrums bilden drei Zuckerrohrbrände, ein leicht gereifter aus Guatemala, zwei aus der – geographisch eher mittelpräzise eingegrenzten – Karibik. Der Guatemala-Rum wird mit Ananas-Hefen fermentiert und auch wenn wir nicht wissen, wie sich das geschmacklich auswirkt, es ist ein schönes Detail. Die drei Rums werden mit einem Mazerat von gerösteten Kokosnüssen vermählt und anschließend mit nachhaltig produziertem Kokoswasser auf Trinkstärke runtergesetzt. Der Gag an dieser Herstellungsweise ist zum einen das natürlichere Kokosaroma, zum anderen der Verzicht auf Extra-Zucker. Anders als die meisten anderen Kokos-Rums ist Aluna nämlich kein Kokosnuss-Rum-Likör, sondern ein Kokosnuss-Rum – er kommt laut Hersteller bei etwa 25 Gramm pro Liter raus. In dieser Unter-Kategorie sind wir damit tatsächlich kochentrocken unterwegs. Aber wie schmeckt er denn nun?

So schmeckt Aluna Coconut Rum

Aluna ist klar und schwenkt sich vergleichsweise ölig. Das und der süße Duft von Kokosnuss, einem Hauch Vanille und Kakaobutter, sowie Butterplätzchen lassen uns allerdings zunächst doch an einen Likör denken. Die Rum-Aromen zeigen sich in Form von einem Hauch tropischen Früchten, wenn wir ihm etwas Zeit zum Atmen lassen. Am Gaumen ist er angenehm voluminös, aber nicht so likörig-cremig wie erwartet. Kokosnuss und Vanille sind sofort wieder da, dazu eine Spur Limette und ein Anflug von Banane. Im Nachklang zeigen sich unerwartet grasige Noten. Auf der Zunge bemerkten wir die Rum-Basis deutlicher als noch in der Nase. Aluna hat überdies eine gewisse Grundsüße, ja, aber im Direktvergleich zu den beiden von uns getesteten Kokosnussrums ist er dann nahezu trocken.

Aluna pur und in Cocktails

Unsere Erwartungshaltung vorab: ein echter Kokos-Rum, der Kokos in die Drinks bringt, ohne pappig-süß zu sein. Auch wenn er seine Rum-Basis in Cocktails nicht so ganz ausspielen kann, prinzipiell sind wir ziemlich zufrieden, Versprechen erfüllt. Wir hatten uns allerdings im Vorfeld keine großen Gedanken gemacht, was wir denn nun mit einem solchen “trockenen” Kokosrum anstellen möchten. Naheliegend wären klare, kräftige Shortdrinks, weitab vom Tiki-Einheitsbrei. Machen wir auch in Form von Papa’s Pinata, einem unserer Drinks für einen Cocktail-Wettbewerb, der … ja, also wir finden den Drink fantastisch und ohne Aluna hätten wir ihn so nicht hingekriegt, aber massenkompatibel ist der Mix aus Overproof High Ester Rum, Aluna, Sherry und Olivenbitters nicht. Das Rezept findet ihr auf Instagram.

Aluna Coconut Rum im Coco Chartreuse Cocktail.
Aluna Coconut Rum im Coco Chartreuse Cocktail.

Weniger an der geschmacklichen Leistungsgrenze segelt der viel schlichtere, aber deswegen nicht weniger geniale Coconut Daiquiri – ein ganz “banaler” Daiquiri, nur eben mit Aluna. Leichter, als wir diesen Drink sonst gewohnt sind, aber genau deswegen in seiner Kokosnussigkeit irre schön. Unsere anderen Cocktail-Ideen schlagen in die Sparte Tiki (der Coconut Doppelgänger heißt so, weil er ein (stark) adaptierter Mai Tai ist), Dessert (der Red Macaroon wird mit Kokoslikören so pappig, dass man vom Angucken Diabetes bekommt) und Chartreuse. Ja, ist in unserer Welt eine eigene Kategorie. Deal with it.

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