Ein Glas Sambuca in einem italienischen Cafe.

Was ist eigentlich … Sambuca?

Eine gute Auswahl an Spirituosen ist für jede Hausbar ein Muss. Oftmals stößt man dabei trotzdem nur auf die üblichen Verdächtigen wie Whisky, Rum, Gin oder Wodka. Aber habt ihr schon mal darüber nachgedacht, euch ein Stück Italien in die Homebar zu holen? Es wäre ein Fehler, dabei jetzt nur an Grappe zu denken – nein, wir reden über Sambuca. Eine komplizierte Anis-Spirituose, deren Feinheiten oft übersehen werden. Schauen wir uns den Partykracher der frühen 2000er doch mal genauer an.

Was ist Sambuca?

Sambuca ist eine italienische Anis-Spirituose, die oft zu Unrecht in die Ecke der “Oma-Getränke” gestellt wird. Sie wird aus Anis und anderen Gewürzen hergestellt, die hauptsächlich in Italien wachsen. Natürlich kann man Anis essen, aber seine wahren Qualitäten entfalten sich erst, wenn man ihn in Alkohol einlegt. Vergleichbar mit dem Wacholder in Gin oder der Agave in Mezcal und Tequila, ist Anis das Herz und die Seele der Sambuca.

Sambuca ist nicht nur eine Anis-Spirituose, sondern auch ein Likör, was bedeutet, dass er deutlich süßer ist als viele andere Spirituosen ist. Da er laut EU-Verordnung mindestens 350 Gramm Zucker pro Liter enthalten muss, zählt er eigentlich sogar zu den Creme-Likören. Das unterscheidet ihn von trockeneren Anis-Schnäpsen wie dem griechischen Ouzo oder dem französischen Pastis. Aber wie genau wird Sambuca hergestellt?

Wie wird Sambuca hergestellt?

Die genaue Rezeptur für Sambuca ist je nach Hersteller ein gut gehütetes Geheimnis und variiert von Anbieter zu Anbieter, aber im Grunde genommen besteht er aus Anis, Zucker und anderen Gewürzen.

Der Anis ist dabei immer die Hauptzutat und verleihen dem Sambuca seinen markanten, süßen Geschmack und das würzige Aroma. Andere Gewürze und Kräuter können je nach Rezeptur hinzugefügt werden, um die Geschmacksvielfalt zu erweitern und einzigartige Geschmacksprofile zu schaffen.

Die Herstellung beginnt mit der Mazeration der verwendeten Botanicals in neutralem Alkohol. Dieser Schritt ist entscheidend für die Extraktion der ätherischen Öle aus den Gewürzen und bildet die Grundlage für das intensive Aroma des Sambuca. Anschließend wird diese Mischung destilliert, um einen klaren, aromatischen Spirituosenextrakt zu erhalten.

Nach der Destillation wird das Destillat mit Zucker gesüßt. Die Zuckermenge kann variieren, je nachdem, wie süß der Hersteller seinen Sambuca haben möchte. In einigen Fällen darf der Sambuca anschließend noch einige Zeit ruhen, um die Aromen zu verfeinern und zu harmonisieren.Der fertige Sambuca hat einen Alkoholgehalt von 38 bis 42 Volumenprozent.

Sambuca pur und in Cocktails

Sambuca wird oft pur getrunken, entweder gekühlt oder bei Raumtemperatur. In Italien wird er oft als “Sambuca con la mosca” serviert, was “Sambuca mit der Fliege” bedeutet. Dabei handelt es sich um ein Glas Sambuca, in dem drei Kaffeebohnen schwimmen, meistens wird das Getränk dann auch noch flambiert, sprich angezündet und durch abdecken des Glases wieder gelöscht.

Sambuca kann auch in Cocktails verwendet werden, wo er aufgrund seiner Süße dann meist als Zuckerkomponente zum Einsatz kommt. Allerdings gibt es kaum Sambuca-Drinks, abgesehen von gelegentlichen Craft-Experimenten – große Klassiker kennen zumindest wir keine.

Sambuca nach Regionen

Die Bezeichnung “Sambuca” ist nicht regional geschützt, was bedeutet, dass er theoretisch überall auf der Welt hergestellt werden kann. Die bekanntesten Sambucas stammen jedoch aus Italien, insbesondere aus den südlichen Regionen wie Sizilien und Kalabrien. Dort wird der Anis häufig angebaut, der für die Herstellung der Sambuca benötigt wird.

Zusätzlich zum traditionellen weißen Sambuca gibt es auch eine schwarze Variante, der oft als “Sambuca nera” bezeichnet wird. Dieser hat eine dunkle Farbe und einen ausgeprägten Lakritzgeschmack. Sambuca nera wird oft als Digestif nach dem Essen serviert, ähnlich wie andere dunkle Liköre.

Sambuca: Eine geschmackvolle Reise nach Italien

Insgesamt ist Sambuca eine vielseitige und oft übersehene Spirituose, die einen Platz in jeder gut sortierten Hausbar verdient. Sie bietet ein einzigartiges Geschmackserlebnis und ist auch weit nach Ende der frühen 2000er ein Partyknaller, wenn wir ehrlich sind. Mit seinem süßen, würzigen Anisgeschmack ist er eine willkommene Abwechslung und bietet eine leckere Möglichkeit, ein Stück Italien-Urlaub zu genießen.

Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.


Das könnte euch auch gefallen


Nächster Post

Was ist eigentlich … Genever?

Nächster Post

Cocktails und Eis: Mythen und Must-Knows