White Russian: das beste Rezept für den Big Lebowski-Cocktail

TechnikIm Glas gebaut

Zeit2 Minuten

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Wir würden diesen Artikel über den White Russian gerne nicht mit dem Dude starten, lieber erstmal über den Cocktail an sich reden als über den Kultfilm “The Big Lebowski” von 1998. Aber sind wir mal ehrlich: Für die meisten von uns war es dieser Film, dieser Lebowski, der uns mit dem simplen Drink in Berührung brachte. Wodka, Kahlua, Sahne lässig in ein Glas kippen, kurz nippen und  den Milchbart der Freiheit an der Oberlippe spüren, der uns für einen kurzen Moment glauben lässt, wir wären cool genug, um morgen im Bademantel in die Arbeit zu gehen.

Mit dem White Russian trinkt man ein Gefühl und die Erinnerung an die Kultfilm-Nächte der eigenen Jugend – und natürlich Kaffeelikör, Wodka und Sahne. Genug Nostalgie, jetzt kommt die Stelle, an der dieser Text interessant wird. Wir begehen jetzt nämlich Ketzerei: Der Dude macht alles falsch. Wenn irgendwer nicht weiß, wie man einen White Russian macht, dann Jeffrey Lebowski.

Die Basis für einen White Russian ist ein Black Russian

Nachdem wir jetzt Häresie an einem der wichtigsten Filme des letzten Jahrhunderts begangen haben, können wir endlich über Cocktails reden: Am White Russian kann man grundsätzlich nämlich erstmal nicht viel falsch machen – egal an welcher Stellschrauben man dreht, das Teil wird immer anders, aber immer irgendwie gut . Trotzdem hat jede Änderung einen gewaltigen Einfluss darauf, ob ihr blöd machende nostalgische Milchpampe sauft oder den besten Drink eures Lebens.

Fangen wir bei der Basis an: Hauptzutaten für einen White Russian sind Wodka und Kaffeelikör. Nimmt man sonst keine Zutaten außer Eis mehr dazu, hat man einen Black Russian. Wenn man für den einen halbwegs guten Wodka nimmt, hat man schon alles richtig gemacht. Klar: Mit dem Kaffeelikör kann man viel rumspielen, mal einen etwas teureren Patron XO oder Bébo nehmen, statt des üblichen Kahlua oder den Mr. Black aus Australien, der mit Cold Brew Coffee hergestellt wird und wirklich massiv nach Kaffee schmeckt. Abgesehen von dieser Ausnahme sind die Kaffeenoten aber bei jedem dieser Liköre auf einem ähnlichen Niveau, solange man nicht für unter 10 Euro irgendwas aus den Discounter-Regalen nimmt. Das schmeckt meistens nach Sprit mit Espresso vom Vortag.

Einen Black Russian mischt man normalerweise im Verhältnis 2:1 , also 2 Teile Wodka, 1 Teil Kaffeelikör. Manche nehmen etwas weniger Kaffeelikör, mischen eher im Verhältnis 2:0,75 – hat in unseren Tests aber praktisch keinen Unterschied gemacht und war schlecht zu messen. Also: 2:1 mischen, gute Grundzutaten nehmen, und ihr bekommt einen tollen Black Russian. Der ist für sich schon lecker, wenn auch natürlich deutlich weniger süffig als die weiße Variante – aber wegen dem sind wir nicht hier. Sondern wegen des klassischen White Russians:

White Russian Cocktail-Rezept

TechnikIm Glas gebaut

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Vorbereitungszeit1 Minute

Zubereitungszeit1 Minute

Zeit2 Minuten

Der White Russian ist ein cremiger und süßer Cocktail, der Wodka, Kaffeelikör und Sahne kombiniert. Die Sahne wird leicht angeschlagen und über den Rücken eines Löffels ins Glas gegeben, um sich mit den anderen Zutaten zu vermischen. Diese Zubereitung ergibt einen reichhaltigen und vielschichtigen Drink, der besonders nach dem Abendessen genossen wird. Der Cocktail ist auch unter dem Namen „Caucasian“ bekannt und beliebt für seinen markanten Geschmack.

Der White Russian mit Sahne ist unsere Lieblings-Variante - auch wenn der Dude das Ding anders mixt.

Zutaten

  • 6 cl Wodka
  • 3 cl Kaffeelikör
  • 3 cl Sahne

Zubreitung

  • 1

    Sahne leicht anschlagen, sodass sie gerade noch flüssig ist.

  • 2

    Tumbler mit Eiswürfeln füllen.

  • 3

    Vodka und Kaffeelikör ins Glas geben und umrühren.

  • 4

    Mit der Sahne toppen und noch einmal ganz kurz rühren.

  • 5

    Trinken.

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Was gehört in den White Russian: Milch oder Sahne?

Um aus einem Black Russian einen White Russian zu machen, braucht man Milch oder Sahne. Auf Studentenpartys nimmt man meistens Milch, die ist eh da, und schüttet Sie im Verhältnis 1:1 in die Wodka-Likör-Mischung. Das ist okay, das kann man machen. Aber am Ende kriegt man halt einen kalten Milchkaffee mit einem leichten Wodka-Nachgeschmack. Der Dude nimmt Half and half, eine Mischung aus Sahne und Milch, die in etwa die Konsistenz frischer Vollmilch hat. Schon das bringt dem Drink viel, macht ihn ein wenig dickflüssig, auch wenn das zusammen mit dem Kaffeelikör wahrscheinlich eher wie einfacher Kaffee schmeckt. Aber greift man zu richtiger Sahne, verbessert man Mundgefühl und Geschmack deutlich.

White Russian, links mit leicht angeschlagener Sahne, rechts mit Milch.
White Russian, links mit leicht angeschlagener Sahne, rechts mit Milch.

Der Trick aber, mit dem ihr aus eurem Standard-White Russian den grandiosesten White Russian aller Zeiten macht: schlagt die Sahne an. Schnappt euch ein Rührgerät oder einen Milchaufschäumer, rührt damit solange in der Sahne herum, bis sie gerade noch flüssig ist und kippt das dann über den Rücken eines Löffels in die Suppe aus Wodka und Kaffeelikör. Sahne und Kahlúa werden sich nicht mischen, stattdessen wird die Sahne auf dem Drink floaten; wenn ihr trinkt, bekommt ihr trotzdem von beiden Schichten was ab.

Das Ergebnis ist ein vollkommen neues, anderes Mundgefühl, ein Drink der wirklich dickflüssig ist. Dadurch, dass der Geschmack des White Russians sich erst im Mund zusammenmischt, wird das Cocktail-Rezept ein kleines kulinarisches Abenteuer. Eines, das zugegeben als Dessert zählen könnte – zwei bis drei der flüssigen Sahnetörtchen machen nämlich nicht nur tüdelig im Kopf, sondern auch satt. Tipp: Zwingt eure Freunde, auch White Russians zu trinken, dann geht das Aufschlagen der Sahne dank der größeren Menge leichter von der Hand.

Tumbler oder Martiniglas für den White Russian?

Der Dude trinkt seinen White Russian mit ganz, ganz viel Kahlúa aus dem Tumbler, dazu Eiswürfel, Studenten trinken ihn aus Plastikbechern – auch hier: Eiswürfel – und Leute, die von sich selber gerne in der dritten Person als “der Connaisseur” sprechen, trinken ihn aus einem Martiniglas. Letzteres ist geschmacklich fast gleichwertig, macht den Drink aber ungleich aufwendiger: Statt ihn wie beim Tumbler einfach im Glas zu bauen, müsst ihr ihn im Shaker mixen und ohne Eiswürfel abgießen. Als After-Dinner-Shortdrink wäre das eigentlich die logische und auch klassische Variante, in der man den White Russian genießen sollte. Sie macht nur keinen Spaß. Die Sahne kommt nicht so spannend heraus.

Gerade mit der halbgeschlagenen Sahne, die sich auf den Eiswürfeln wie feiner Schnee niederlässt, und dem Look, den ein gut gemixter White Russian im Tumbler mitbringt … Nein, wir sind keine Fans der Cocktailschale. Zumindest nicht für diesen Drink. Anders sieht es zum Beispiel beim recht ähnlichen Espresso Martini aus, der wegen seines Auf-die-Fresse-Charakters durchaus ohne Eis serviert werden sollte – aber um den geht’s hier nicht.

Zimt, Nelken und Muskat auf dem White Russian

Vielerorts packt man noch Weihnachtsgewürze auf die Sahnekrone des White Russians, was lecker riecht und gut ausschaut – aber leider in unseren Tests großteilig durchgefallen ist. Geschmacklich bringt es mehr Fehltöne als Genuss, höchstens die Muskatnuss könnte man mit viel guter Laune ertragen. Aber: Das ist eine Geschmacksfrage. Wir raten euch dringend, hier zu experimentieren, weil ihr euren White Russian so speziell für euch vielleicht noch besser macht – nur uns kriegt ihr mit Gewürzen hier leider nicht rum. Und den Dude sowieso nicht.

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Bonusfrage: Was ist eigentlich ein “Caucasian”?

Der White Russian ist zuweilen auch unter dem Namen Caucasian bekannt – ein hauptsächlich im American English verwendetes Wort für Weißer. Je nachdem, wen man in welcher Bar zu welcher Uhrzeit fragt, fällt der Unterschied zum White Russian anders aus. Mal geht es um das verwendete Milchprodukt, mal um die Art der Zubereitung. Die Grenzen sind ergo fließend. Allerdings vermutet man mancherorten, dass ein Caucasian seines Namens nur dann würdig ist, wenn er gerührt serviert wird und so tatsächlich eher blass im Glas liegt. Das einzige Mal, dass der Dude sich seinen White Russian als Caucasian bestellt, unterstützt diese Aussage dann auch.

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