Whisky Soda – Rezept für den kompromisslosesten Whisky Highball wo gibt

TechnikIm Glas gebaut

Zeit2 Minuten

Drinks1

Whisky und Wasser. Rein von der Zutatenliste her ist es eine geradezu absurde Vorstellung, dass irgendjemand einen How to-Artikel zu einem unglaublichen simplen Cocktail wie dem Whisky Soda brauchen könnte. Auch die Zutaten sind relativ egal, könnte man meinen: Wasser ist schließlich Wasser und beim Whisky nimmt man den, den man eh mag – “Weil: Besser wird der sicher nich’, wenn du da jetzt Wasser reinkippst”. Und am besten keinen teuren, schließlich kippt man ja gleich Wasser rein.

Jetzt gibt es aber diesen Artikel und ihr habt ihn angeklickt. Und falls ihr regelmäßige Cocktailbart-Leser seid, fragt ihr euch vielleicht sogar, warum wir vier Jahre gebraucht haben, bis wir über diesen bekanntesten aller Highballs schreiben. Der Grund ist ein ganz gewaltiges Zielgruppenproblem. Denn: Wenn ein “& Soda” für euch wirklich nur eine Möglichkeit ist, euch gleichzeitig zu erfrischen und in einen guten Partyabend zu starten – und daran ist nichts Verwerfliches – dann ist dieser Artikel wirklich nix für euch. Dann nehmt euch einen ordentlichen, nicht zu teuren Blended Scotch oder Bourbon, Eis drauf, schüttet euch ein sprudliges Wasser dazu und fertig ist die Laube. Aber ein Whisky Soda kann noch so viel mehr sein …

Die Story dieses Cocktails

Der Whisky Soda oder auch Whisky Highball kam in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf und trat an die Stelle des Brandy & Soda. Bis zu dieser Zeit hatten Cognac und Brandy die Bar beherrscht, als sich ab 1863 aber die Reblaus in Frankreich und anderen Weinbau-Regionen ausbreitete wurde der Traubenbrand rar. American Whiskeys traten in vielen Rezepten 1:1 an die Stelle des Weinbrands.

Der so entstandene  Whisky Highball ist wahrscheinlich der erste Highball überhaupt. Die Kategorie lässt sich sehr leicht als Synonym für den bekannteren Longdrink verstehen und die Differenzierung wurde auch erst in den letzten Jahren öffentlicher und ausufernder diskutiert. Die Kollegen von Bar-Vademecum gehen dem Highball wie allen anderen Dingen in Sachen Cocktails sehr gründlich auf den Grund, für die reine Unterscheidung ist im Wesentlichen wichtig, dass man beim Longdrink ein wenig Alkohol im Filler ersäuft und beim Highball einen ernstzunehmenden Drink lediglich mit einem Filler ergänzt oder erweitert – Mischverhältnisse über 1:2 sind eher selten.

In den 70ern war der Whisky Highball in der aufkeimenden japanischen Whisky-Welt der totale Hit und wurde spätestens in den 90ern dort auch reanimiert. In den späten 2000ern schwappte der Trend des Mizuwari – die japanische Bezeichnung für den dort meist sehr kunstvoll gerührten Cocktail – im Zuge der Bar-Renaissance auch wieder zu uns. Wobei im europäischen Raum dann vordergründig Scotch & Soda getrunken wurde statt der japanischen Whiskys, die spätestens 2021 ohnehin übertrieben teuer geworden sind. So oder so: Anders als beim Whisky Cola kriegt man beim Whisky Soda hierzulande  sogar erfahrene Liebhaber des gediegenen Gerstenbrandes dazu, sich mal ein gemischtes Getränk zu genehmigen. Also ab und an. Wenn keiner guckt.

Warum soll ich sowas trinken?

Gerade diese Klientel, aber zugegeben auch die Longdrink-Freitagabend-Fraktion stellen zuweilen die berechtigte Frage, warum man sich geschmacklosen transparenten Unfug in den Drink schütten sollte. Der Grund ist simpel: So mancher Whisky profitiert auch pur von ein paar Tropfen kaltem Wasser, das öffnet ihn aromatisch, gibt uns Zugriff auf neue geschmackliche und olfaktorische Eindrücke. Jetzt kann man freilich argumentieren: “Eine 1:2-Mische ist was anderes als ein Tropfen.”

Die Grundmechanik ist aber in Teilen dieselbe: ein Whisky Soda erhält die Aromen der Grund-Spirituose, verbreitert sie und ja, nimmt Intensität raus, macht das Ding aber zeitgleich erfrischend und weniger brachial. Der Whisky Highball ist damit eine ganz wundervolle Möglichkeit, einen sehr guten Whisky auch bei 26 Grad im Schatten zu genießen oder, wenn einem zufällig gerade nach Whisky ist, aber nicht nach blankem, 44%-igem Schnaps. Freilich: Wer eigentlich gerne eine Cola hätte, die blöd macht, für den ergibt  all das wenig Sinn. Alle anderen mixen sich jetzt das hier und überlegen sich dann, ob sie’s gut finden:

Whisky Soda Cocktail-Rezept

TechnikIm Glas gebaut

Drinks1

Vorbereitungszeit1 Minute

Zubereitungszeit1 Minute

Zeit2 Minuten

Der Whisky Soda ist ein einfacher Highball-Cocktail aus Whisky und sprudelndem Wasser. Er wird mit großen Eiswürfeln in einem vorgekühlten Glas serviert. Der Drink ist besonders beliebt für seine erfrischende Einfachheit, die den reinen Whiskygeschmack hervorhebt, dabei aber durch die Verdünnung mit Wasser eine leichtere, genießbare Alternative bietet.

Ein Whisky Highball aus nichts anderem als kaltem Wasser und Whisky.

Zutaten

  • 6 Scotch oder Japanese Whisky
  • 12 Soda, ungefähr

Zubereitung

  • 1

    Whisky in ein vorgekühltes Glas geben.

  • 2

    Eis dazu und kurz und schnell rühren.

  • 3

    Einen einzelnen, großen Eisbatzen dazugeben.

  • 4

    Einen einzelnen, großen Eisbatzen dazugeben.

  • 5

    Trinken.

Die Amazon.de-Einkaufsliste für den Whisky Soda

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Der richtige Whisky

Puh, ja. Wie sagen wir das jetzt? Nehmt den, der euch schmeckt. Dumme Binsenweisheit, aber: Wenn ihr euch einen Highball mit einer Spirituose mixt, die euch nicht schmeckt, dann wird auch der Drink recht sicher keiner eurer Lieblinge. Es zeigt sich aber in den Empfehlungen der meisten Rezepte und auch in unseren eigenen Tests, dass American Whiskey von der Verdünnung mit Wasser oft weniger gut profitiert als viele andere Whisky-Sorten. Rye und Bourbon besitzen durch den Mais-Anteil eine gewisse Grundsüße, die zumindest uns im “& Soda” nur selten Freude bereitet.

Nicht-rauchiger Scotch, diverse Irish Whiskeys und japanische Vertreter profitieren recht häufig von den im Whisky Soda erweiterten Aromen. So macht etwa der extrem weitverbreitete Glenfiddich 12 hier eine wunderbare Figur und mit dem Nikka from the Barrel gibt es einen vergleichsweise günstigen No-Age-Statement-Japaner, der uns in dem Bereich ebenfalls ganz viel Freude bereitet. Unter den Iren ist der Dead Rabbit Irish Whiskey unser relativ klarer Favorit.

Das richtige Wasser

Eiskalt und sprudelig. Das sind in den allermeisten Fällen Mineralwässer von tatsächlichen Mineralwasser-Herstellern, gerne auch mal regionalen – unter den gängigen Filler-Marken hat tatsächlich die Schweppes Soda die größte uns bekannte Sprudelpower und ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als die meisten anderen Marken. Damit fahrt ihr ergo ziemlich gut.

Wo wir gerade bei Wasser sind, auch ein paar Worte zum gefrorenen Teil des Inhalts: Klare Eiswürfel haben hier einen nicht zu unterschätzenden Optik-Effekt – sind aber für guten Genuss keinesfalls unverzichtbar. Wichtig ist vor allem, dass ihr möglichst großes, möglichst kaltes Eis in den Drink packt und das Glas und das Wasser vorkühlt, um die Kälte des Drinks möglichst lange aufrechtzuerhalten. Etwas mehr Schmelzwasser verträgt der Whisky Highball, warm wird er zur schrecklichen, untrinkbaren Brühe.

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