Planter’s Punch | Cocktail-Rezept für den Tiki-Punch

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Zeit6 Minuten

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Der Planter’s Punch ist einer von vielen Drinks, die sich im Laufe der Zeit so stark verändert haben, dass man sie kaum mehr wiedererkennt. In etwa wie der Trockene Martini, bei dem aus einer fein austarierten Mischung aus WermutGin und Bitters ein Glas kalter Gin wurde. Beim Planter’s Punch war es ziemlich exakt umgekehrt: Aus einem Glas Rum mit Soda und Bitters wurden eine Eimer voller Saft mit Spuren von Rum – schließlich steht ja Punsch drauf, also muss das so, oder?

Die Folge: Cocktail-Enthusiasten verfluchen einen der wenigen wirklich klassischen Rum-Cocktails, weil er ihnen als flüssiger Obstsalat serviert wird und Fans flüssigen Obstsalats schütten wahllos diverse Säfte mit Melassedestillaten ineinander, um dann Planter’s Punch draufzuschreiben. Den Namen kennt man, ergo wird man auch den Drink los. Bei einem anderen Cocktail würden wir an dieser Stelle jetzt eine flammende Rede für den klassischen Drink halten und diesen auch vorstellen, das neumodische Saftgedöns bekäme einen flapsigen “Wer’s mag.”-Kommentar und fertig. Doof nur: Wir mögen beide Varianten des Planter’s Punch – auch, wenn sie so gar nichts miteinander zu tun haben.

Die Geschichte des modernen Planter’s Punch

Spätestens als zum Ende der amerikanischen Prohibition in den 1930er-Jahren die Tikibars aus dem Boden schossen, wurde der Planter’s Punch als Rum-Drink einfach von der Flut mitgerissen und im Fahrwasser von Säften ersäuft. Schon damals waren Dutzende Rezepte für den Drink im Umlauf, mit Ananassaft, Orangensaft und teils sogar mit zusätzlichem Bourbon und Cognac. Aus der neckischen Orangenscheibe mit Kirsche wurden Obstkörbe, das Fancy Glas wurde zum Standard-Gefäß für den Planter’s Punch.

Im Lauf der nächsten Jahrzehnte verschwand die klassische Punsch-Variante fast vollkommen, heute bekommt man als Planter’s Punch fast immer eine moderne Version mit einer großen Bandbreite an Säften und praktisch immer auch Grenadine, was dem Cocktail ein tiefes Rot und ein mehr an Süße verleiht. Sogar das Rezept der IBA, der International Bartender’s Association sieht Ananas, Orange und Grenadine als Zutat für den Cocktail vor, nebst Ananasstück. Das Problem nur: Gut gemacht sind viele dieser Planter’s Punch-Varianten sehr lecker. Und ja, auch die der IBA:

Planter's Punch Cocktail-Rezept

TechnikGeschüttelt

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Vorbereitungszeit3 Minuten

Zubereitungszeit3 Minuten

Zeit6 Minuten

Die moderne Version des Planter’s Punch enthält eine Mischung aus Jamaica-Rum, frischem Orangen- und Ananassaft sowie Zitronensaft, ergänzt durch Grenadine und Zuckersirup. Angostura oder Tiki-Bitters runden das Ganze ab. Dieser fruchtige Cocktail wird auf Eis geschüttelt und ist reich an Aromen. Er wird häufig mit frischen Früchten wie Minze, Orange, Kirschen oder Ananas dekoriert.

Der moderne Planter's Punch: Saft, Rum, noch mehr Saft, Bitters, Grenadine.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 4,5 cl Jamaica-Rum
  • 3,5 cl Orangensaft, frisch
  • 3,5 cl Ananassaft, frisch
  • 2 cl Zitronensaft, frisch
  • 3 Spritzer Angostura Bitters
  • 1 cl Grenadine
  • 1 cl Zuckersirup

Für die Garnitur

  • 1 Zweig Minze, optional
  • 1 Schnitz Orange, optional
  • 1 Schnitz Ananas, optional
  • 1 Maraschino-Kirsche, optional

Zubereitung

  • 1

    Alles auf Eis im Cocktailshaker durchschütteln und in einen Tiki-Becher mit frischen Eiswürfeln abseihen.

  • 2

    Mit Minze, Orange, Kirschen und/oder Ananas dekorieren.

  • 3

    Trinken.

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Die Einkaufsliste für den Planter's Punch

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Der richtige Rum für den Planter’s Punch

Egal welche Variante, wir bevorzugen für unseren Planter’s Punch einen intensiven Jamaica-Rum. Ein Meyer’s ist hier durchaus eine gute Wahl, dürfte einigen aber schon zu kräftig sind. Ein Compagnie des Indes Jamaica 5 Jahre, der Plantation Jamaica 2002 (recht mild im Vergleich) oder ein Appleton 12 funktionieren hervorragend. Natürlich lassen sich beliebige Rum-Sorten für diesen Drink einsetzen, er lebt jedoch vom intensiven Rum-Geschmack.

Einen leichteren oder ungereiften Rum zu benutzen, sorgt daher für einen eher unspannenden Drink, der sich in den meisten Fällen dann wohl eher durch seine Saft-Lastigkeit auszeichnet. Bei der klassischen Version dagegen funktionieren leichte Rum-Sorten so überhaupt gar nicht – mit ihnen bekommt man einen schlecht gesüßten kalten, Grog. Das gibt dann zwar 10 Extra-Punkte für piratige Authentizität aber minus 40 für Geschmack.

Die richtigen Bitters und Säfte

Angostura Bitters tun einen hervorragenden Dienst in diesem Cocktail, egal ob in der klassischen oder modernen Variante. Noch besser werden sie allerdings mit Bitters, die intensiv nach Zimt, Piment oder Nelken schmecken: Tiki-Bitters oder Pisco Sour-Bitters bieten ein passendes Geschmacksprofil, etwa die Bittermen’s Elemakule Tiki Bitters, Amargo Chuncho Bitters, Inca Bitters oder alternativ auch die klassischen Peychaud’s Bitters.

Dass es bei den Säften keine Alternative zu frischgepressten Varianten gibt, brauchen wir euch wahrscheinlich nicht mehr zu sagen. Das gilt insbesondere natürlich für Zitrussäfte, aber auch Orangen- und Ananassaft sind frischgepresst nicht mit Tetrapack-Varianten zu vergleichen. Die Ananas könnt ihr ohne Entsafter allerdings vergessen, die lässt sich manuell kaum entsaften. Alternativ müsst ihr hier auf Tütensaft zurückgreifen oder muddelt im Shaker einfach eine Stücke Ananas sehr hart durch und schüttelt sie mit. Dann aber doppelt abseihen nicht vergessen!

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