Piña Colada Cocktail – das perfekte Rezept für den Ananas-Kokos-Drink

TechnikGeschüttelt

Zeit7 Minuten

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Dieser Cocktail leidet unter einer ganzen Reihe von Vorurteilen: Eine Piña Colada sei das, was Menschen trinken, die Pizza Hawaii essen, Menschen die Ihren kulinarischen Sachverstand und Ihre Trinkkultur in den 80ern geparkt und die Schlüssel verlegt haben. Sie ist das Drink-Äquivalent zu Bier aus Plastikflaschen. Dachten wir zumindest in unserer Arroganz für eine ganze Weile. Der Autor dieses Artikels ist ein Dorfkind und kam mit so etwas wie “Trinkkultur” zum ersten Mal in seinen mittleren 20ern in Berührung. Pina Coladas in Großraumdiscotheken, Wohnheimpartys und Scheunenfesten, das hieß immer Ananassaft, Kokossirup, weißer Rum der nur im allerbesten Fall von einer richtigen Marke stammte. Auf mehr Wasser als Crushed Ice serviert und gemixt, am besten auch nur kurz umgerührt. Wer das trinkt, ist kulinarischer Agnostiker oder innerlich tot.

Piña Colada Cocktail-Rezept

TechnikGeschüttelt

Drinks1

Vorbereitungszeit3 Minuten

Zubereitungszeit4 Minuten

Zeit7 Minuten

Die Piña Colada mit Sahne ist eine cremige Variante dieses tropischen Cocktails, die unraffinierten Rum, Cream of Coconut, Ananassaft und Limettensaft vereint, abgerundet mit einem Hauch Sahne. Diese Zutaten werden kräftig geschüttelt und in einem dekorativen Glas serviert, oft garniert mit Ananasblättern und einer Cocktailkirsche. Die Zugabe von Sahne verleiht dem Drink eine besonders üppige Textur.

Eine Pina Colada mit Ananas und Cream of Coconut.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 6 cl Ungereifter Rum
  • 2 Barlöffel Cream of Coconut
  • 10 cl Ananassaft
  • 1,5 cl Limettensaft
  • 2 cl Sahne , (30%)

Für die Garnitur

  • 1 Cocktailkirsche
  • 1 Schnitz Ananas

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten zusammen in den Shaker geben, die Sahne als allerletztes.

  • 2

    Shaker mit Crushed Ice auffüllen, kräftig shaken.

  • 3

    In ein Fancy Glass, einen Tiki-Becher oder eine ausgehöhlte Ananas füllen, mit Crushed Ice auffüllen.

  • 4

    Mit Ananasblättern und nach Lust und Laune einer Cocktailkirsche garnieren.

  • 5

    Trinken.

Die Amazon.de-Einkaufsliste für die Piña Colada

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Für die meisten von uns, die diesen Drink so kennengelernt haben, war die Piña Colada lange Jahre eine verbotene Zone. Bis wir das Ding zum ersten Mal frisch getrunken haben, von einem guten Barkeeper, der sich nicht zu fein dafür war, uns das Ding zu mixen. Mit frischem Ananassaft aus einer richtigen Ananas und mit Cream of Coconut statt mit Tetrapack-Saft und Kokossirup. Das ist dann tatsächlich auch das ganze Geheimnis – macht aber alles aus. Eine gute Piña Colada bringt Sonne und Strand in euer Herz. Eine schlechte bringt euch nur Diabetes und einen richtig fiesen Kater.

Die Story zum Drink

Auch wenn man den Cocktail bei uns bis heute hauptsächlich als Mischung aus Saft und Sirups bekommt: Ihren Siegeszug verdankt sie ursprünglich der richtigen, liebevollen Variante aus frischer Ananas und Cream of Coconut, eine cremige, süße, deutlich weniger künstliche Möglichkeit, Kokosnuss in den Drink zu kriegen. In den 1950ern entdeckte der Lebensmittelchemiker Don Ramón López-Irizarry als erster eine Möglichkeit, die Mischung aus Zucker, Wasser und frischer Kokosnuss haltbar und damit weitreichend verfügbar zu machen. Gleichzeitig waren es auch die 50er, in denen Standmixer zumindest in den Bars erste Verbreitung fanden – der Siegeszug der Pina Colada konnte beginnen. Und damit auch der Hunderter anderer Colada-Varianten, in denen Drinks auf ganz ähnliche Weise zubereitet wurden.

Wie so oft in der Cocktail-Geschichte ist allerdings nicht ganz klar, wer die Idee dann als erstes hatte. Einige behaupten, der Drink stamme aus Caribe Hilton’s Beachcomber Bar, wo er im August 1954 erfunden worden sein soll. Deutlich später nimmt der Bartender Don Ramon Portas Mingot aus der Bar La Barrachina in Puerto Rico den Drink für sich in Anspruch: 1963, um genau zu sein. Am Ende bleibt es egal – denn schon Anfang des 19. Jahrhunderts haben Piraten und Seeleute einen Mix aus Rum, Ananas und Kokosnuss an ihre Mannschaften ausgeschenkt. Der war aber sicher weniger fein austariert als unsere Varianten.

Warum diese beiden Varianten?

Wir haben der Piña Colada alles verziehen, als wir sie zum ersten Mal in einer guten Bar probiert haben – verliebt haben wir uns, als wir sie zum ersten Mal im Mixer mit richtiger Ananas zu einem cremigen Smoothie der Liebe vermixt haben. Ohne Sahne oder Saft. Deswegen haben wir lange Zeit darauf beharrt, dass das die einzig richtige Variante ist, uns allen Alternativen verwehrt. Und auch jetzt noch gilt: Wenn wir uns eine davon mixen, machen wir sie so, wie wir sie mögen und wie sie ursprünglich auch gehört.

Aber wir haben nach über fünf Jahren Cocktailbart eine sehr wichtige Sache gelernt: es geht nicht immer um uns. Für viele von euch ist die Pina Colada ein sündhafter Drink, den ihr euch bestellt, weil ihr’s heute mal richtig schön süß und dreckig wollt und egal wie cremig das Teil ist: ohne Sahne ist da nicht genug Sünde drin. Also haben wir nach vielen Jahren jetzt ein Sahne-Rezept hinzugefügt, dass auf Partys zugegeben auch besser ankommt als unser Mix und sogar ohne Mixer oder Rührstab auskommt. Wenn ihr als Homebartender bei euren Leuten die klassische Mixer-Variante etabliert kriegt, geile Nummer. Wenn’s euch geht wie uns, macht den Drink, so wie die Menschen ihn wollen – aber halt in geil.

Welcher Rum für die Pina Colada?

Die erste Frage bei der Herstellung dieses Cocktails ist die nach dem Rum – darum geht’s schließlich erstmal bei einem Cocktail – darum einer hervorragenden Spirituosen einen hervorragenden Auftritt zu verschaffen. Jetzt sagt man diesem tropischen Drink zwar nach, man könne wirklich alles reinschütten – man schmecke da ja eh nicht raus – , das ist nur leider absoluter Schwachsinn. Eine gute gemixte Piña Colada ist intensiv, ja – aber trotzdem schmecke ich noch raus, ob mir jemand ein hochwertiges Melasse-Destillat in den Drink kippt oder eine Mischung aus Nagellackentferner und Klosterfrau Melissengeist.

Damit der Rum  was zu melden hat, empfehlen wir einen intensiven, gereiften. Wohlgemerkt aber: Die feinen Nuancen eines 20jährigen Kubaners oder eines 15jährigen Single Cask Guyana-Rums werdet ihr zwischen Ananas und Kokosnuss nicht wiederfinden. Gute Mittelklasse, wie etwa im Plantation Dark Rum ist der way to go. Es ist im Übrigen auch nichts falsches daran, sich eine Pina Colada mit Havana Club 3 Jahre zu mixen – die schmeckt top und gerade an Abenden, an denen ihr ganze Gruppen mit dem Drink versorgen müsst, ist der Preisvorteil nicht von der Hand zu weisen. Aber für einen fantastischen Abend zu zweit darf’s auch mal etwas ausgefallener sein. Eines unserer wiederkehrenden Highlights im Test: Revolte Rum, ein irre aromatischer weißer Rum aus Deutschland, mit spannenden Obst- und Rhum Agricole-Noten, der dem Drink etwas wunderbar fruchtiges verleiht.

Generell lässt sich festhalten: Im Test kommen ungereifte Rums im Sahne-Rezept besser an, wer auf die Mixer-Variante steht, fragt bevorzugt nach gereiftem Rum. Könnte aber eine Scheinkorrelation sein. Guter Rum, egal wie alt, funktioniert in beiden Varianten.

Eine Pina Colada mit Ananas und Cream of Coconut.
Eine Pina Colada mit Ananas und Cream of Coconut.

Cream of Coconut ist Pflicht

Kokosnusssirup hat mit dem Geschmack einer Kokosnuss so viel zu tun wie Pizza Hawaii mit Haiti. Genau: Da stimmt überhaupt nichts dran. Cream of Coconut oder auch Kokosnusscreme schmeckt intensiver als normale Kokosmilch und ist noch dickflüssiger und cremiger. Ihr findet sie normalerweise in gut sortierten Feinkostsupermärkten, manchmal in der Reihe mit exotischen Zutaten, gelegentlich sogar sinnigerweise bei den Spirituosen.

Die meisten Rezepte nutzen nur einen Teelöffel – wir würden aber gleich ordentlich davon reinschütten. Nur mit richtiger Cream if Coconut in ordentlichen Mengen bekommt ihr wirklich die Piña Colada eurer Träume, die sich die Leute in Hollywoodfilmen immer an den Strand bringen lassen. Wer keine Cream of Coconut bekommt, kocht Kokosmilch 1:1 mit Zucker auf, bis sich alles vermengt hat und füllt das ab. Das ist nicht ganz dasselbe und kann auch optisch mal ins Bräunliche abschmieren. Aber geschmacklich kann das was.

Ohne frische Ananas? Niemals!

Selbst, wenn ihr eigentlich keine Ananas mögt und beim Gedanken an Ananassaft eh schon würgen müsst: Frische Frucht in einer Pina Colada ist nicht annähernd so penetrant wie man meinen möchte, ist stattdessen sanft und samtig und von einer milden Süße. Ganz im Gegensatz zu Ananasnektar aus der Tüte – der ist pappsüß und verflucht aufdringlich. Ergo braucht ihr für euer Getränk richtige, frische Ananasstücke, die ihr kleinhackt oder frischgepressten Ananassaft.

Dosenananas ist eine gute Alternative, wenn ihr’s richtig, richtig, süßt mögt – das Zeug ist in den meisten Fällen gezuckert. Ja, Piña Colada ist ein bisschen mehr wie kochen denn wie richtiges Cocktails mixen, mit all den frischen Früchten und teuren Zutaten aus der Exoten-Abteilung. Deshalb braucht ihr zumindest für unsere Lieblings-Variante auch ein ordentliches Küchengerät.

Das richtige Eis und wie man die Piña Colada mixt

Die Piña Colada ist eigentlich mehr Dessertcreme als Cocktail – das liegt auch an der Zubereitung: Ganze Frucht oder frischgepresster, cremiger Saft, Kokoscreme, etwas Rum und Crushed Eis werden gemixt und so gleichzeitig auch ein wenig aufgeschäumt. Wir fanden das im Test zunächst deutlich einfacher mit dem Pürierstab – im Mixer mussten wir stets ordentlich rumschütteln, damit er alle Ananasstücke kleinbekam. Außerdem wurde der ganze Drink an sich cremiger mit dem Zauberstab. Ein besserer Mixer als wir ihn in der Redaktionsbar haben könnte dieses Problem allerdings in den Griff bekommen. Und in der Shaker-Version habt ihr das Problem eh nicht.

Am Ende schüttet ihr den Cocktail in ein Glas eurer Wahl. Wer wirklich volles Strandfeeling will, höhlt die Ananas für seinen Drink aus, packt sie über Nacht in den Tiefkühler und nimmt dann die gefrorene Ananas als Glas für seinen Drink – am besten mit Deckel. Sexier kann man eine Piña Colada nicht präsentieren. Diese Präsentation eignet sich übrigens auch für Virgin Coladas (Weißer Rum wird durch noch mehr Ananassaft ersetzt) oder andere Colada-Varianten.

Ein Wort zum Eis: Gerät euch der Drink zu cremig oder möchtet ihr vermeiden, dass er wärmer wird, weil die Portion so groß ist, seiht ihn ruhig auf ein paar Eiswürfeln ab. So bleibt er kalt und wird nach einigen Minuten ein wenig flüssiger.

Das große Finale: die Garnitur

Ihr mögt Ananas? Also nicht nur im Cocktail-Rezept, sondern die richtige, echte Frucht? Super – dann steckt euch einen Schnitz davon an die Pina Colada, am besten leicht karamellisiert und knusprig. Manchmal wird sie noch mit Muskatnuss bestäubt – also haben wir natürlich auch das getestet. Ergebnis: Ein hammerguter Duft, ein himmlisch exotisches, aber erdiges Aroma. Aber leider staubige Brösel auf der Zunge. Untergerührt im Drink selber geht die Muskatnuss dann leider auch unter. Wir würden das fast schon schade finden – aber in unseren Herzen ist einfach zu viel Strandurlaub.

Am Ende setzen wir aber fast immer einfach auf ein paar Ananas-Blätter. Die braucht man eh für sonst nichts. Bonuspunkte gibt’s für eine dicke Amarena-Kirsche mit viel Saft. Der rote Punkt und die fruchtige Note machen irre gute Laune.

Die Amazon.de-Einkaufsliste für die Piña Colada

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Die Bilder für diesen Artikel wurden teils mit Hilfe von KI erstellt.

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