Wir sind auf diesen Drink aufmerksam geworden, weil uns innerhalb von zwei Tagen 5 – in Worten: fünf – Discover-Push-Benachrichtigungen auf’s Handy gespült wurden, alle mit demselben Thema: Lillet macht keinen Winterschlaf und ist jetzt die ultimative Alternative zum klassischen Glühwein. Viel besser, viel mehr Sommerterrasse, aber halt ganz speziell abgestimmt auf die Matschepampe-Romantik der Weihnachtsmärkte in schneefreien mittleren Höhenlagen. Eigentlich gar kein so mutiges Statement, angesichts der durchschnittlichen Glühweinqualität da draußen. “Lillet Hot Berry? Wegen uns.” denken wir so, klicken – mehrfach! – und werden jedes einzelne Mal auf’s Neue überrascht von Artikeln, in denen Menschen rote Säfte mit Tiefkühlobst aufkochen, einen Fingerhut Lillet dazugießen und sich dann des Lebens freuen.

Es sei Ihnen in Ihrem Kipferlzuckerwahn von Herzen gegönnt Aber das Original-Rezept von der Lillet-Seite sieht da eigentlich eine ganz andere Zubereitungsart vor und vor allem ein rationaleres Mischverhältnis. Uns gefällt trotzdem die weithin versprochene Idee eines Glühweins mit der Aromatik eines Lillet Wild Berry. Lillet mit roten Beeren, aber halt heiß – wurde uns so versprochen. Was also tun, wenn keiner so richtig liefern will? Selber machen. Freilich nutzen wir die weitverbreitete Grundidee des Lillet Hot Berry und auch unser Rezept ist noch ein wenig alkoholärmer unterwegs als klassisch-roter Glühwein. Von heißem Saft mit lauwarmem Schüsschen sind wir mit dieser Variante trotzdem meilenweit entfernt:

Warum dieses Rezept und kein anderes?

Wir haben uns wie erwähnt am Originalrezept von Lillet orientiert. Das kann man zwar offiziell “warm oder kalt” genießen, aber die kalte Version schmeckt nach wenig mehr als Saftschorle – für uns bringt erst das Erwärmen diesen weinig-aperitifigen Ton unter all dem Saft hervor. Damit der noch verstärkt wird, reduzieren wir die Säfte noch ein wenig weiter und damit’s ein bisschen mehr Glühwein-Touch hat, fügen wir noch Orangensaft hinzu, für ein paar wärmere Zitrustöne. Andere Rezepte erhitzen die Früchte mit, was man durchaus machen kann – aber gerade im Winter, wenn Tiefkühlbeeren eher die Norm sind, wird der Hot Drink so schnell zur Beerensuppe, auch ohne Kochen. Für uns funktionieren die aufgetauten Beeren als Garnitur hier deutlich besser – ob’s dann Kirschen, Brombeeren, Himbeeren oder Erdbeeren sind, ist dann schon wieder egal. Wer nicht genügend Zimtstangen daheim hat, um jedes Glas damit zu garnieren, sollte diejenigen, die er hat, aber auf jeden Fall miterhitzen, um dem Drink genug Gewürznoten mitzugeben.

Die richtigen Zutaten für den Lillet Hot Berry

Bei den Säften könnt ihr selbstverständlich auch auf andere Säfte zurückgreifen, aber die Kombo aus schwarzer Johannisbeere und Cranberry funktioniert erstaunlich gut. Beim Cranberrysaft solltet ihr nicht zu luxuriös denken und die Finger vom allzu urgewaltigen Muttersaft lassen – der überall erhältliche Cranberrynektar ist für den Lillet Hot Berry die bessere Wahl. Beim Lillet solltet ihr in jedem Fall zum Blanc greifen – Rose und Rouge gehen gefühlt ein wenig unter, auch wenn das ein psychologisches Problem sein kann, weil deren Farbe zu nah an den Säften liegt. Trotzdem gefallen uns im Test die kräutrig-bitteren Noten des Lillet Blanc hier eindeutig am besten, weil sie erwärmt ein wenig an schwedischen Glögg erinnern. Damit bieten sie ein schönes Gegengewicht zu den fruchtigen Beeren.

Zitronen- und Orangensaft? Bitte auch hier frisch gepresst. Nein, da verhandeln wir auch diesmal nicht, sorry. Aber dafür ihr dürft die Tassen mit den Henkelchen auspacken, wenn euch die Hitze des Drinks durch den Tumbler die Pfötchen verbrüht. Ist schließlich Weihnachten.

Die Einkaufsliste für den Lillet Hot Berry

• Lillet Blanc*
• Schwarzer Johannisbeersaft*
• Cranberrynektar*
• Schicker Tumbler*
• Schöne Thermotasse*
• Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*

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Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.