Kennedy Manhattan – Cocktail-Rezept mit Rum, Wermut und Ahornsirup

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Zeit3 Minuten

Drinks1

Der Kennedy Manhattan ist wahrscheinlich unser Lieblings-Rum-Cocktail. Klingt jetzt angesichts unserer sonst nicht gerade Euphorie-sparsamen Rum-Cocktail-Artikel ein bisschen nach überzogener Lobhudelei, zugegeben. Wir sind, da müssen wir ehrlich sein, ziemlich begeisterungsfähig, wenn es um Rum-Drinks geht. Und der Kennedy Manhattan ist jetzt auch kein Drink, mit dem wir überall hausieren gehen wie mit dem Old Cuban. Den liebt jeder der ihn kennt und jeder, der ihn nicht kennt, ist von der Idee eines Mojito mit Schampus erstmal angetan.

Den Kennedy Manhattan allerdings, den muss man verkaufen und erklären. Der kombiniert eine gereifte Spirituose mit trockenem Wermut, was ohnehin erstmal falsch klingt. Er nennt etwas Manhattan, das mehr ein absurder Hybrid aus Old Fashioned und Martini sein will. Aber wenn wir unser Mix-Verhalten der letzten zwei Jahre anschauen, wenn wir uns fragen: “Was mixen wir uns, wenn keiner hinguckt?”, dann ist der Kennedy Manhattan unser Favorit und zwar recht eindeutig.

Woher kommt der Drink und warum lieben wir ihn?

Um Frage 1 als erstes zu beantworten: Wenn wir privat mixen, so für uns selbst, rühren wir meistens – shaken ist anstrengend und generell ist der Autor dieser Zeilen eher ein Freund davon, weniger, dafür kräftiger zu trinken. Und der Kennedy Manhattan ist, was Kraft und Aromatik angeht, einfach eine irre schöne Nummer. Anders als ein Rum Manhattan mit rotem Wermut lässt er dem Rum viel Raum, untermalt ihn wunderbar, ist leicht, trocken und trotzdem intensiv. Gute Nummer also, und recht simpel.

Zu Frage 2: Wir haben den Drink von bar-vademecum.de, von Kollegen also, die man sonst für große, feinsäuberlich recherchierte Cocktail-Historie kennt. Weil Chef-Autor Armin aber beileibe kein reiner Theoretiker ist, rutschen dort auch mal wunderbare, moderne Geheimtipps unter die historischen Abhandlungen. Einer davon war eben vor geraumer Zeit der Kennedy Manhattan. Gefiel uns, haben wir nachgemixt, fanden wir gut. Und als wir das Teil dann im Zuge unseres Artikels zum Antigua Distillery Heavy Traditional Rum ebendamit gemixt haben, war es um uns geschehen. Erfunden hat den Drink indes der Barkeeper Carl Wrangel im Jahr 2011 im Oak Room im Schweden. Weil er nicht wusste, was er mit einer falsch gelieferten Kiste El Dorado 15 und dem ebenfalls falsch gelieferten weißen Wermut Dolin Blanc statt des trockenen Dolin Dry anfangen sollte, dachte er sich diesen Drink aus und benannte ihn nach seinem Buddy Sean Kennedy, weil der gerade an der Bar saß. Mehr ist eigentlich auch nicht passiert.

Kennedy Manhattan

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Vorbereitungszeit1 Minute

Zubereitungszeit1 Minute

Zeit3 Minuten

Der Kennedy Manhattan ist ein intensiver Cocktail, der gereiften Rum, trockenen Wermut, Boker’s Bitters und Ahornsirup kombiniert. Alle Zutaten werden auf Eis gerührt und in eine gefrostete Coupette abgeseiht. Dieser Drink bietet eine ausgewogene Mischung aus süßen und würzigen Noten, perfekt für Liebhaber von Manhattan-ähnlichen Cocktails mit einem Rum-Twist.

Antigua Distillery Heavy Rum im Kennedy Manhattan.

Zutaten

  • 6 cl Gereifter Rum
  • 2 cl Trockener Wermut
  • 4 Spritzer Dr. Adam Elmegirab’s Boker’s Bitters
  • 1 Barlöffel Ahornsirup

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten auf Eis rühren und in eine gefrostete Coupette abseihen.

  • 2

    Keine Garnitur.

  • 3

    Trinken.

Einkaufsliste für den Kennedy Manhattan

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Die richtigen Zutaten für diesen Drink

Die Kollegen von Bar-Vademecum entschuldigen sich in ihrem Artikel zum Kennedy Manhattan sogar für die Abwandlung des Drinks, weil sie den Rum austauschen und trotzdem setzen  Sie bevorzugt auf einen Guyana Rum. Das ergibt durchaus Sinn, die sind oft sehr fruchtig und ein wenig funky, ohne die Ausgeflipptheit eines Jamaica Rums. Allerdings ist der El Dorado 15 aus dem Original für uns eh einen Ticken zu süß mit seinen knapp 30 Gramm Zucker (auch wenn er unter den Süßrums durchaus im spannenden oberen Fünftel rumfliegt), weswegen auch wir den nicht in der Bar stehen haben. Wir setzen stattdessen auf leichtestrige Rums wie einen Plantation Isle of Fiji, auch der weniger süße El Dorado 8 funktioniert ziemlich gut. Unser absoluter Liebling bleibt aber die Variante mit dem Antigua Distillery Heavy Traditional Rum. Wer die nachbauen will, sollte sich allerdings beeilen, so viel ist von dem limitierten Blend nicht mehr in Umlauf.

Beim Wermut setzen wir auf Noilly Prat, sprich auf einen trockenen statt eines deutlich süßeren weißen Wermuts. Er funktioniert für uns aromatisch am besten, die mangelnde Süße gleichen wir bei Bedarf mit einem halben Barlöffelchen Extra-Ahornsirup aus. Unsere anderen trockenen Favoriten, der Mancino Secco und der Dolin Dry sind uns für diesen Drink etwas zu kräutrig. Da machen sich Dolin Blanc oder ein Belsazar White tatsächlich ein gutes Stück besser. Bei den Bitters ist die Frage, ob es sich lohnt, die Boker’s Bitters von Dr. Adam Elmegirab’s extra wegen diesem Drink anzuschaffen. Und auch wenn wir da sonst eher flexibel sind – diese Bitters sind mit ihrem leichten, aber komplexen Mix aus Zitrusnoten, Schokolade und einem leicht floralen Tatsch schon eher speziell. Klar, man kann auch alternativ mit 1 bis 2 Dashes Angostura arbeiten, um da Breite reinzubringen. Aber es ist nicht ganz dasselbe.

Ahornsirup? Grad C. Das dunkelste, würzigste, komplexeste, was ihr finden könnt. Und nein, er lässt sich nicht mit Zuckersirup ersetzen. Wir haben in einer Nacht mit akutem Ahornsirup-Mangel genau zweimal einen Kennedy Manhattan ohne Ahornsirup gemixt. Einmal aus Leichtsinn, ein zweites Mal um sicherzugehen. Der Ahornsirup fehlt, wenn er fehlt. Also kauft welchen – und macht bei der Gelegenheit auch gleich ein paar Rum Old Fashioneds.

Einkaufsliste für den Kennedy Manhattan

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