Improved Whiskey Cocktail Rezept

TechnikGerührt

Zeit2 Minuten

Drinks1

Die Bezeichnung “Improved Whiskey Cocktail” erscheint aus heutiger Sicht ein wenig arg banal. “Ja was denn für ein Cocktail mit Whiskey und was daran ist bitte verbessert im Vergleich zu was?” will man ausrufen. Allerdings gilt der Begriff Cocktail damals noch als eigene Unter-Kategorie und bezeichnet ganz explizit Drinks aus Spirituose, Zucker, Wasser und Bitters, nach einer Definition die im Jahr 1806 veröffentlicht wurde. Die hier vorgestellte Variante geht zurück auf ein Barbuch aus dem Jahr 1876. In der dritten Auflage von Jerry Thomas’ Bartender’s Guide findet sich neben dem “Whiskey Cocktail” nämlich erstmalig auch die “verbesserte” Variante.

Die setzt neben einer Zitronenzeste zusätzlich auf Maraschino-Likör und einen Spritzer Absinth, um dem Drink noch mehr Komplexität zu verleihen. Wer auf dieses neumodische Gedöns keinen Wert legte, bestellte seinen Drink ab da “The Old Fashioned Way” und verlieh dem schlichteren Original damit seinen bis heute bekannten Namen. Wer mehr über die Hintergründe erfahren möchte, dem empfehlen wir einen Blick zu den wie immer wundervollen Kollegen von Kultivierte Tresenwesen und Bar Vademecum. Alle anderen holen die Barlöffel raus – und den Absinth.

Improved Whiskey Cocktail

TechnikGerührt

Drinks1

Vorbereitungszeit1 Minute

Zubereitungszeit1 Minute

Zeit2 Minuten

Der Improved Whiskey Cocktail ist eine verfeinerte Version des klassischen Old Fashioned. Er kombiniert Rye oder Bourbon Whiskey, Maraschino-Likör, Absinth und Bitters, was ihm eine komplexe Tiefe verleiht. Das Cocktailglas wird mit Absinth ausgespült, bevor die restlichen Zutaten hineingemischt und auf Eis serviert werden.

Ein Improved Whiskey Cocktail aus Bourbon, Absinth, Maraschino und Cocktail Bitters.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 6 cl Rye Whiskey
  • 1 Barlöffel Zuckersirup
  • 1 Barlöffel Maraschino
  • 2 Spritzer Peychaud's Bitters
  • 2 Spritzer Angostura Bitters
  • 1 Barlöffel Absinth

Für die Garnitur

  • 1 Zitronenzeste

Zubereitung

  • 1

    Einen Tumbler mit dem Absinth „ausspülen“, sprich die Innenseite des Glases damit benetzen.

  • 2

    Das Glas mit Eiswürfeln füllen.

  • 3

    Alle Zutaten zusammen auf Eis rühren und anschließend in den vorbereiteten Tumbler abgießen.

  • 4

    Den Rand des Glases mit einer Zitronenzeste abreiben und damit garnieren.

  • 5

    Trinken.

Die Einkaufsliste für den Improved Whiskey Cocktail

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Wieso genau dieses Rezept?

Wer auf Seite 88 im oben erwähnten historischen Barbuch nachschlägt, stellt fest: wir sind da historisch nicht besonders akkurat. Dort findet sich kein Hinweis auf Peychaud’s Bitters, der Drink wird geshaked, der Absinth landet einfach mit im Shaker und serviert wird die Nummer nicht im Tumbler auf Eis, sondern in einem “Fancy Glas”, was damals eher einem besonders hübschen, kleinen Weinkelch entsprach. All diese Ungenauigkeiten entstammen etwas, dass wir mal ganz lapidar Bartender-Binnenkonsens nennen. Das fängt beim Shaken an – das macht man mit dieser Art von Drink einfach seit geraumer Zeit nicht mehr, diese Cocktails werden dabei zu wässrig und optisch eher schlammig.

Die Kombination der Bitters kam wohl auf, als sich herauskristallisierte, dass der weltberühmte Sazerac Cocktail wohl immer “nur” ein adaptierter Improved Whiskey Cocktail mit gutem Storytelling war – und die Kombi funktioniert. Die Darreichungsform auf Eiswürfeln statt ohne Eis im Kelch ist einfach deutlich angenehmer, wenn man diesen Drink weder in sich hineinschütten noch warm trinken will. Und der “Wash”, sprich das Ausspülen mit Absinth ist schlicht etwas eleganter und olfaktorisch spannender als den Absinth einfach mitzumixen. Wer den frischen Anisduft noch intensivieren will, der nutzt dafür einen Parfüm-Zerstäuber statt des Wash – damit lässt sich der schnell mal überdosierte Absinth ohnehin recht geschickt einsetzen.

Die richtigen Zutaten für den Improved Whiskey Cocktail

Wir sagen nicht, dass man Angostura Bitters und Peychaud’s Bitters durch nichts ersetzen kann, es gibt diverse Aromatic und Creole Bitters mit vergleichbaren Geschmacksprofilen. Aber “vergleichbar” ist nun mal das schwammigste denkbare Wort, schließlich kann ich guten Gewissens Äpfel mit Schinkenbroten vergleichen, wenn ich das aus irgendeinem Grund für notwendig oder lustig erachte. Tatsache ist: wer andere Bitters einsetzt als die beiden genannten, erhält ein anderes Ergebnis. Das ist allerdings nicht zwangsläufig schlechter.

Bei Absinth setzen die meisten auf Pernod Absinthe, der ist weithin verfügbar, gut und nicht bescheuert grün. Ähnliches gilt für Luxardo Maraschino, auch wenn in Sachen bittersüßer Kirschlikör in den letzten Jahren Schladerer Maraschino aufgeholt hat. Beide geben einen guten Drink, Schladerer macht die Nummer etwas fruchtiger, Luxardo bringt einen Hauch mehr Würze rein.

Bleibt die Frage: Bourbon oder Rye? Hier hängt es für uns, vielleicht mehr als bei jedem anderen Drink, von der Tageslaune ab. Ein Improved Whiskey Cocktail mit Rye ist aromatisch durchaus ein Schwergewicht, etwas mit dem man den eigenen Gaumen zu einem kleinen Boxkampf herausfordert – wer da drauf Lust hat, sollte sich entsprechend auch einen kräftigen Rye Whiskey schnappen. Wir fahren hier gut mit dem Stork Club Full Proof Straight Rye. Beim Bourbon gehen wir entgegen in eine etwas gefälligere Richtung, brauchen aber freilich trotzdem was, das dem Absinth und Maraschino etwas entgegensetzen kann – da hat uns zuletzt der George Remus Bourbon viel Freude bereitet. In beiden Fällen solltet ihr aber vor allem darauf achten, dass ihr euch jenseits der 45% bewegt, jeder Whiskey darunter wird aromatisch überfahren.

Die Einkaufsliste für den Improved Whiskey Cocktail

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