Dubonnet Cocktail | Wenn’s der Queen schmeckt …

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Der Dubonnet Cocktail ist eigentlich wenig mehr als ein reduzierter Martinez mit einem sehr speziellen Wein-Aperitif statt Wermut, dem namensgebenden Dubonnet. Dabei handelt es sich um einen roten Wein-Aperitif, der seine Bitter-Aromen durch Chinin erhält – im Prinzip ist er also eine Art Quinquina. Trotzdem hat der gute Joseph Dubonnet Mitte des 19. Jahrhunderts sicher nicht geahnt, dass er da statt einer einigermaßen erträglichen Medizin (als solche war der Dubonnet gedacht) gleich einen Aperitif-Klassiker von eigenen Gnaden erschafft. Dubonnet Rouge ist eine dieser Flaschen, bei der gerne mal gefragt wird “Was kann man da nehmen, wenn man den nicht hat?”, meist gefolgt von der Antwort “Nix, dann mach dir lieber einen Martinez mit rotem Wermut.”

Dass der Dubonnet irgendwann mit seinem eigenen Signature Drink hausieren ging, haben in einer früheren Version dieses Artikels Harry Craddock und seinem Savoy Cocktail Book von 1930 zugeordnet – ein großartiger Klassiker und das ultimative Nachschlagewerk für hochprozentige Zwei-Zutaten-Cocktails, deswegen hätte das ja eigentlich auch so gut gepasst. Armin von bar-vademecum.de hat uns dann aber netterweise darauf hingewiesen, dass die Mischung aus Gin und Dubonnet schon mindestens seit 1907 über die Tresen geht, damals allerdings noch als Zaza-Cocktail. Da schaut man nicht für die Recherche zur stichhaltigsten deutschen Cocktail-Historien-Seite wo gibt, schon rächt sich das. Lesson learned.

Berühmt wurde der Dubonnet Cocktail dann allerdings dann weder wegen Good ol’ harry, noch wegen des Dutzends anderer Namen, die er im Lauf der Zeit getragen hat, sondern wegen Königin Elsbeth und ihrer königlichen Mom: beiden sagte man nach, dass sie sich gerne den einen oder anderen davon genehmigten. Das ist ein dermaßen bekannter Cocktail-Fakt, dass Australien zum Todestag der Queen sogar die Dubonnet-Vorräte des ganzen Landes ausgesoffen hat. Irgendwas muss also dran sein. Probieren wir’s aus:

Dubonnet Cocktail Cocktail-Rezept

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Vorbereitungszeit

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Ein königlicher Klassiker: Der Dubonnet Cocktail kombiniert Gin mit dem würzigen Aperitif Dubonnet Rouge. Einfach auf Eis gerührt und mit einer Zitruszeste garniert, bietet dieser Drink eine bittersüße, elegante Note. Ideal für alle, die ein Stück britische Tradition im Glas genießen möchten.

Wir dekorieren den Dubonnet Cocktail mit Orangenzeste - die Queen griff zur Zitrone.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 6 cl Dubonnet
  • 3 cl Gin

Für die Garnitur

  • 1 Orangenzeste oder Zitronenzeste

Zubereitung

  • 1

    Beide Zutaten auf viel Eis rühren und in eine gekühlte Coupette abseihen.

  • 2

    Mit einer Zitronen- oder Orangenzeste garnieren.

  • 3

    Trinken.

Die Einkaufsliste für den Dubonnet Cocktail

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Warum dieses Rezept und kein anderes?

Die Basis bildet in praktisch allen verbreiteten Rezepten eine auf Eis gerührte Mischung aus 2/3 Dubonnet und 1/3 Gin. Für Harry Craddock war das Rezept damit auch schon erledigt. Nach und nach gesellten sich im Lauf der Zeit Zitruszesten dazu, wobei wir eher zur Orangenzeste greifen als zur Zitronenzeste, die dank Elizabeth II. weiter verbreitet war. Von Orangenbitters nehmen wir Abstand – die braucht der Cocktail unserer Ansicht nach nicht mehr. Genauso wenig übrigens wie Eiswürfel. Für uns wird der Gin Dubonnet, wie der Drink zuweilen auch genannt wird, auf Eis etwas zu leicht und geradezu wässrig. “Falsch” ist die Servierweise deswegen aber freilich noch lange nicht – ihr mixt bitte nach eurem eigenen Gusto.

Die richtigen Zutaten für den Dubonnet Cocktail

Dubonnet Rouge ist nicht verhandelbar. Um uns grade mal selber zu zitieren: “Nix, dann mach dir lieber einen Martinez mit rotem Wermut.” Der hat zwar noch Maraschino drin, aber selbst wenn ihr den weglasst wird aus einem Wermut-Cocktail kein Dubonnet Cocktail. Dazu ist das besondere Geschmacksprofil des Wein-Aperitifs zu spezifisch. Beim Gin dagegen seid ihr deutlich freier, wobei wir sowohl in Sachen Storytelling als auch in puncto Geschmack bevorzugt auf Wacholder-lastige London Dry Gins setzen, die nicht zu kräftig sind. Ein Hayman’s London Dry funktioniert hier etwa hervorragend. Wer’s kerniger und frischer mag setzt auf Wacholdermonster wie Juniper Jack oder Hepple Gin.

Die Einkaufsliste für den Dubonnet Cocktail

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Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.

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