Chartreuse Rex – von Instagram, Tiki und Dinosauriern

TechnikGeschüttelt

Zeit5 Minuten

Drinks1

Cocktailbart ist nicht gleich Cocktailbart. Die einzelnen Social Media-Auftritte einer Webseite wie Cocktailbart.de können komplett eigene Welten mit eigenen Lesern, Followern und Sparringspartnern sein. Zwar ist in Sachen Reichweite für uns vor allem die Webseite selbst der größte Posten (über 90% unserer Besucher kommen über Suchmaschinen hierher), womit der absolute Großteil unserer Leserschaft eher anonym bleibt, auch für uns selbst.

Aber in den sozialen Medien ist das anders. Von den knapp 1000 Leutchens, die uns auf Facebook folgen, klicken im Schnitt 10 bis maximal 100 mal auf einen Link, die Leute die dort regelmäßig kommentieren sind aus der Homebarszene, man kennt sich über die eigenen Auftritte und einschlägigen Gruppen. Pinterest ist pure Anonymität und mehr Bilder-Suchmaschine als echtes Social Network. Und dann gibt es da noch Instagram (auf TikTok haben wir uns mit Eingieß- und Schüttel-Videos noch nicht getraut, sorry). Die Plattform, die sich dank einer ziemlich coolen, globalen Homebar-Bewegung für uns tatsächlich zu einer echten Community entwickelt hat, aus der wir nicht selten auch mal eine spannende Inspiration ziehen, sowohl bei klassischen Cocktails als auch in Sachen abgefahrene, moderne Fancy Drinks.

Ein Mensch, der hier in den letzten Jahren irre viel Liebe auch in die Vernetzung dieser Community gesteckt hat, ist der belgische Musiklehrer und Homebartender Matthias Soberon von @servedbysoberon. Mit seinem #SecretStanté-Event, einer Art Drinkswichteln für Drinkstagrammer bringt er seit 4 Adventszeiten Menschen aus der ganzen Welt zusammen, die sich gegenseitig heimlich Drinks mixen und später präsentieren, von denen sie denken: “Hey, da könnte sie oder er drauf stehen.” Weil er das auch 2020 trotz privatem Stress und gerade deshalb mit extra viel Hingabe gestemmt hat, rief die Drinkstagrammerin Sarah Faber im Geheimen dazu auf, doch einen Drink für Matthias zu mixen. Haben auch wir gemacht. Und unser Ergebnis hat uns so gut gefallen, dass wir ihn euch heute auch hier präsentieren:

Chartreuse Rex

TechnikGeschüttelt

Drinks1

Vorbereitungszeit3 Minuten

Zubereitungszeit

Zeit5 Minuten

Der Chartreuse Rex ist ein kräftiger Tiki-Cocktail, der grünen Chartreuse, East India Solera Sherry, Navy Strength Rum, Ananassaft, Limettensaft und Zuckersirup kombiniert. Auf Crushed Ice geschüttelt, wird er in einem Tiki-Becher serviert und mit einer Orangenscheibe sowie Ananasblättern garniert. Die besondere Kombination aus Kräuternoten und tropischen Aromen verleiht dem Drink eine einzigartige Tiefe.

Chartreuse Rex - nur echt mit Dino-Deko.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 3 cl Chartreuse grün
  • 3 cl East India Solera Sherry
  • 2,25 cl Jamaica Rum Navy Strength
  • 4 cl Ananassaft
  • 1,5 cl Limettensaft
  • 1,52 cl Zuckersirup
  • Spritzer Angostura Bitters

Für die Garnitur

  • 1 Orangenscheibe
  • 3 Ananasblätter
  • 1 Spielzeugdionosaurier

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten zusammen auf Crushed Ice shaken.

  • 2

    Ohne abseihen in einen Tikibecher schütten.

  • 3

    Mit noch mehr Crushed Ice toppen und mit Orangenscheibe und Ananasblättern garnieren.

  • 4

    Die Dinosaurier freilassen (sorry, dass das auf Deutsch nicht so cool klingt wie “Release the Dinosaurs”).

  • 5

    Trinken.

Gläser & Bartools

Die Einkaufsliste für den Chartreuse Rex

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Warum dieses Rezept?

Matthias steht auf Klassiker, abgefahrenes Tiki-Zeugs und bittere Drinks, also im Prinzip ein Best-of der abgedrehten Vorlieben, die Homebartender eben so haben. Daneben liebt er Sherry, Chartreuse und positioniert auf Fotos gerne einfach mal den einen oder anderen Spielzeug-Dinosaurier. All das haben wir in einem Drink vereint, der so ganz grob an einen Chartreuse Swizzle angelehnt ist.

Ananas und Chartreuse passen einfach irre gut zusammen. Tiki braucht (meistens) Rum (und damit der hier durchschmeckt, muss er kräftig sein) und der East India Solera Sherry hat einfach eine sehr schöne Mischung aus Sherry-Charakter und Süße, die der Drink ganz gut verträgt. Der Rest, sprich Zuckersirup, Angostura Bitters und Limettensäure entstehen aus einem schrittweisen Abrunden, bei dem wir nach dem Schütteln jedes Mal mit dem Barlöffel in den Shaker gehen, süffeln, nachjustieren, nochmal kurz drei Sekunden schütteln. Am Ende sind wir ziemlich zufrieden. Mit dem Drink – und mit dem Bild davon.

Die richtigen Zutaten für den Chartreuse Rex

Viel Spielraum gibt es freilich nicht, da die zwei stilgebenden Zutaten – Chartreuse und der aktuell nur von Lustau erhältlich East India Solera Sherry – quasi gesetzt sind. Wobei ihr auch ohne Qualitätsverlust einen guten Cream Sherry oder generell einen eher süßen Sherry einsetzen könnt. Auch bei den Bitters geht es generell vor allem um die geschmackliche Breite, die sie mit reinbringen – auch The Bitter Truth Old Time Aromatic Bitters oder Inca Bitters funktionieren hier top.

Achtet beim Jamaica Rum auf das unverkennbare Aroma von vergorenem Obst, die einen Overproof-Jamaikaner ausmachen. Ob das jetzt ein Hampden Overproof oder ein Smith & Cross ist, ist gar nicht mal so wichtig. Aber der Compagnie des Indes Jamaica Navy Strength hat für uns einfach eines der besten Preis-Leistungs-Verhältnisse auf dem Markt und macht nebenbei auch hervorragende Mai Tais.

Die Einkaufsliste für den Chartreuse Rex

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

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