Black Manhattan | Cocktail-Rezept mit Amaro statt Wermut

TechnikGerührt

Zeit2 Minuten

Drinks1

“Manchmal musst du laufen, bevor du gehen kannst.” Ne … ne, das ist doof. “Wer dir keinen Euro leihen will, den frag nach 50 Flocken.” Auch nicht. Blöder Einstieg. Dabei wollten wir doch so bedeutungsschwanger einleiten, wie ein derart kantiger Cocktail wie der Manhattan plötzlich gefälliger werden kann, indem man die eigentlich gefälligste Zutat im Mix durch noch krasseren Stoff austauscht. Vielleicht hätten wir einfach dieses banale aber kuriose Paradoxon als Einstieg nehmen sollen. Sei’s drum: Ein Black Manhattan ist ein Manhattan, in dem man den süßen Wermut durch italienischen Bitterlikör austauscht – was ihn aus absonderlichen Gründen massentauglicher zu machen scheint.

Wieso? Wissen wir nicht genau und wir wissen auch nicht, ob sein Erfinder Todd Smith damit gerechnet hat, als er den Drink 2005 für das Bourbon & Branch in San Francisco erfunden hat. Vielleicht schleift der bittersüße Amaro mit seinen 29 Prozent Alkohol mehr von den Kanten des würzigen Rye Whiskeys ab, als der rote Wermut mit seinen typischen 16/17 Prozent. Vielleicht erinnert die ausgeprägtere Bitternote die Menschen an leichte Spritz-Drinks im Sommer statt an die verrauchten Poker- und Prohibitionshöhlen in denen man den Original-Manhattan verortet. Egal, was es am Ende ist – der Black Manhattan ist in der Tat runder als sein Vorbild, bleibt da aber komplex und spannend. Zeit also, sich einen davon zu mixen.

Black Manhattan

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Drinks1

Vorbereitungszeit1 Minute

Zubereitungszeit1 Minute

Zeit2 Minuten

Der Black Manhattan ersetzt den traditionellen Wermut durch Amaro, was dem Cocktail eine bittersüße, kräuterige Tiefe verleiht. Zusammen mit der robusten Würze des Rye Whiskeys entsteht ein ausgewogener, komplexer Drink mit Noten von Gewürzen, Zitrusfrüchten und Karamell. Ein raffinierter Twist auf den klassischen Manhattan.

Ein Black Manhattan Cocktail mit Amaro, Rye Whiskey und Bitters.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 6 cl Rye Whiskey
  • 3 cl Amaro, Averna
  • 1 Spritzer Angostura Bitters
  • 1 Spritzer Orange Bitters

Für die Garnitur

  • 1 oder 3 Cocktailkirschen

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten zusammen auf Eis rühren.

  • 2

    In eine gekühlte Coupette abseihen.

  • 3

    Mit einer oder drei Cocktail-Kirschen garnieren.

  • 4

    Trinken.

Die Einkaufsliste für den Black Manhattan

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Wieso dieses Rezept und kein anderes?

Weil’s herausragend gut funktioniert. Gut, mit ein paar Einschränkungen: Ein hochprozentiger Rye mit 50 Prozent Alkohol sollt’s schon sein, mildere Tropfen stinken aromatisch dann ein wenig zu sehr ab. Bei den Bitters sind wir sonst keine so großen Fans von Orange Bitters in Manhattan-Variationen, in diesem Drink funktionieren sie sehr gut und bringen einen Hauch Frische mit rein. Alternativ könnt ihr den Black Manhattan auch mit einer Orangenzeste abspritzen. Ins Glas geben solltet ihr die dann allerdings nicht, denn die Maraschino-Kirschen sind aromatisch durchaus gewichtig. Sie – oder besser der Saft, der sie umhüllt, – bringen diesen Ticken an Süße mit rein, der den Drink letztendlich perfektioniert. Dafür sollten’s aber auch die richtigen sein.

Die richtigen Zutaten für den Black Manhattan

Was die richtigen Kirschen sind? Prinzipiell gelten Griottines als die besten, die sind aber a) sauschwer zu kriegen b) schweineteuer und c) sind in einem dünneren und säuerlicheren Saft eingelegt als Luxardo-Maraschino-Kirschen. Die sind zugegeben auch nicht billig, aber nach denen kommt erstmal lange nichts vergleichbares. Ja, die Kirschen von Aldis und Lidls Italien-Wochen sind total okay. Aber der Vergleich erscheint halt wie die beste Tiefkühlpizza vs. die zweitbeste vom Italiener. Apropos Italiener: Averna ist für diesen Drink tatsächlich die beste Amaro-Wahl, weil er vergleichsweise mild und ausbalanciert daherkommt. Eine Wuchtbrumme wie Amaro Montenegro gerät uns im Black Manhattan etwas zu heftig. Falls ihr noch eine Flasche Ramazotti rumfliegen habt, von der ihr nicht wisst, was ihr damit anstellen sollt: auch die funktioniert hervorragend.

Whiskey? Wie gesagt, ein “Full Proof”, sprich ab 50 Prozent aufwärts sollt’s schon sein und auch auf den Rye bestehen zumindest wir bei diesem Drink. Wenn der Averna Bourbon-Kanten abschleift, wird der Cocktail am Ende etwas arg glatt. Der Stork Club Full Proof Rye ist eine tolle, quasi-regionale Wahl, aber auch nicht gerade billig. Wild Turkey 101 Rye macht einen nur unwesentlicher weniger guten Black Manhattan für einen lächerlich viel niedrigeren Literpreis. Mit dem, was ihr da spart, könnt ihr euch für ein persönliches Cocktail-Kirschen-Tasting gleich noch ein Glas Griottines dazukaufen.

Die Einkaufsliste für den Black Manhattan

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Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.

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