Ein Dirty Martini Highball aus Gin, weißem Wermut, Sherry, Oliven-Lake & Soda oder Tonic.

Highballs & Longdrinks


Man nehme Schnaps und schütte eine kohlensäurehaltige Flüssigkeit drauf – fertig ist der Longdrink. Für die meisten von uns waren Jacky Cola oder Gin & Tonic relevant und allgegenwärtig, lange bevor wir unseren Weg zu komplexeren liquiden Genüssen fanden. Nur weil viele von uns sich vor allem in jungen, wenig Genuss-orientierten Jahren mit dieser Cocktail-Kategorie auseinandergesetzt haben, muss sie als großes Ganzes allerdings noch lange nicht schlecht.

Im Gegenteil: Der Gin & Tonic-Trend der letzten Jahre und das Aufkommen hochspezialisierter High-End-Bars bringen den klassisch-legeren Mix aus Spirit und Filler wieder verstärkt auf die Barkarten. Wobei wir das Zeug heutzutage wohl nicht mehr Longdrink nennen, sondern Highball.

Was ist der Unterschied zwischen Highball und Longdrink?

Der „Highball“ ist eine Kategorie die erst in den letzten Jahren überhaupt wieder aufkam und eigentlich handelt es sich dabei um besonders kleine, dafür sehr liebevoll gemixte und vor allem Spirituosen-lastige Longdrinks. Ähnlich wie der altbekannte Rum & Coke werden sie im Glas gebaut, aber ähnlich wie zum Beispiel ein Gin Fizz nicht in Limonade ersäuft, sondern meist einfach nur mit einem guten Schuss Mixer getoppt.

Die Unterschiede zum Longdrink sind dabei wohlgemerkt fließend und nirgendwo verpflichtend festgelegt. Wir würden allerdings einen 3 Teile-Sprite-einen-Teil-Rum-Drink nicht unbedingt einen Highball nennen und einen Drink aus 4 cl Gin, 3 cl Campari und einem Fingerhut voller Soda nicht unbedingt einen Longdrink.

Generell lässt sich auch festhalten, dass komplexere, modernere Drinks gerne mal unter Highball laufen, die Hamburger Boilerman Bars zum Beispiel haben hier eine irre Bandbreite an Drinks, die mit viel Liebe zum Detail regelrecht komponiert wurden, während die meisten klassischen Longdrinks eben aus zwei klassischen Zutaten bestehen. Wobei ein Cuba Libre zum Beispiel auch einfach nicht mehr braucht. Obwohl, doch – damit er zum Cuba Libre wird, braucht er neben Rum und Cola einen großen Schuss Limette – und geschmacklich ist er damit, guten Rum vorausgesetzt, definitiv auf Highball-Niveau.