Dirty Martini Highball – das Cocktail-Rezept für Olivenlake, Gin & Soda

TechnikIm Glas gebaut

Zeit3 Minuten

Drinks1

Wer Cocktailbart.de aufmerksam und regelmäßig liest, der weiß: diese Typen stehen auf umami, auf Salz in ihren Cocktails und auf alles, in das irgendjemand eine Olive gepresst hat. In den allermeisten Fällen geht es dabei um Martinis, die von allen Drink-Templates sicher die meisten eher deftigen Varianten aufweisen, mit dem Gibson und dem Dirty Martini als Flagschiffen. Die Bartenderin Fanny Chu aus der New Yorker Bar Donna nimmt Letzeren und verwandelt ihn virtuos in einen Highball, der Umami & Erfrischung in ein- und dasselbe Glas packt. Das Ergebnis? Große Liebe.

Die Story hinter dem Dirty Martini Highball

Es gibt kein großes Mysterium und keine anekdotische Erzählung über diesen Drink, zumindest keine, die wir nach einigem Recherche-Aufwand entdecken. Fanny Chu entwickelt den Drink einfach aus Jux und Dollerei – und das, obwohl sie eigentlich eher in der Welt von Tiki und Karibik zu Hause ist. Trotzdem legt sie allem Anschein nach auch in diese komplett andere Art Cocktail ihr ganzes Herzblut. Denn der Dirty Martini Highball ist alles andere als ein simples “Lass mal einen Dirty Martini machen und Wasser draufschütten”.

Nicht nur sind die Zutaten fein aufeinander abgestimmt, auch der Sherry ist als zusätzlicher Modifikator brillant gewählt. Manzanilla ist auch in normalen Dirty Martinis eine fantastische Variation zum trockenen Wermut, der die salzigen Noten und das Oliven-Umami hervorragend verstärkt. Ihn in in diesen Drink einzubauen, um den Aromenverlust durch das Wasser etwas auszugleichen ist nichts Geringeres als aberwitzig smart. Als wir den Drink zufällig entdecken und nachmixen, verlieben wir uns exakt 0,24 Sekunden vor dem ersten Schluck, angesichts des faszinierenden Dufts, der uns in die Nase sprudelt.

Dirty Martini Highball

TechnikIm Glas gebaut

Drinks1

Vorbereitungszeit1 Minute

Zubereitungszeit2 Minuten

Zeit3 Minuten

Der Dirty Martini Highball kombiniert Gin, weißen Wermut, Manzanilla Sherry und Olivenlake, aufgegossen mit Soda oder Tonic. Dieser Drink ist eine erfrischende Highball-Variante des klassischen Dirty Martini, perfekt für Liebhaber von Umami- und salzigen Aromen. Die Mischung wird auf Eis serviert und mit einer von Zitronenzeste ummantelten Olive garniert. Entwickelt von Fanny Chu, bietet dieser Cocktail eine ausgewogene Balance zwischen herben und salzigen Noten.

Das Garnish des Dirty Martini Highballs ist ziemliches Gefrickel - aber geil anzusehen.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 4,5 Dry Gin
  • 2,25 Weißer Wermut
  • 2,25 Manzanilla Sherry
  • 0,75 Olivenlake
  • Soda zum toppen, im Original: Elderflower Tonic

Für die Garnitur

  • 1 mir einer Zitronenzeste ummantelte Olive

Zubereitung

  • 1

    Gin, Wermut, Sherry und Olivenlake in ein Highballglas mit viel Eis geben.

  • 2

    Mit der Soda oder dem Tonic Water toppen.

  • 3

    Mit einer von einer Zitronenzeste ummantelten Olive toppen.

  • 4

    Trinken.

Die Einkaufsliste für den Dirty Martini Highball

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Warum genau dieses Rezept?

Wir halten uns im Wesentlichen an das Original – nur in Sachen Filler sind wir nach anfänglicher Skepsis und mehreren Testläufen so ganz anderer Meinung als das Original-Rezept. Elderflower Tonic, mit seiner süßlichen Floralität, funktioniert für uns in diesem Drink nicht, auch wenn wir der Nummer zunächst eine Chance gegeben haben. Dry Tonics oder ein Fever Tree Mediterranean dagegen machen einen ausgezeichneten Job, trotzdem bleiben wir am Ende bei der Soda, um den anderen Zutaten die Bühne zu überlassen.

Die richtigen Zutaten für den Dirty Martini Highball

Für uns zeichnet diesen Drink aus, dass er auch ohne die Zugabe eines Fillers und ohne Eis, ganz hervorragend als Martini funktioniert. Wenn Gin, Sherry, Wermut und Olive so im Einklang sind, dass der Martini rockt, rockt die aufgefizzte Variante für uns ebenso. Und was den Basis-Martini dieses Highballs angeht, hat Fanny Chu absurd viel Kunstfertigkeit in die Balance gesteckt. Als Basis-Gin setzen wir auf die Produkte, die wir auch gerne in Martinis verwenden, einen Hepple oder einen Gin Mare, aber auch der Gretchen Gin oder der Juniper Jack machen ein tolle Figur. Generell alles, was entweder sehr wacholderlastig daherkommt oder mediterran anmutet.

Manzanilla Sherry lässt sich theoretisch recht ordentlich gegen einen guten Fino austauschen, falls ihr den daheim habt. Aber Manzanilla, der ausschließlich in Sanlúcar de Barrameda hergestellt wird, besitzt eine gewisse eigene Salzigkeit und eine milde Säure, die ihm in diesen Drink merklichen Vorteile gegenüber dem Fino verschaffen. In Sachen Sherry raten wir zu Lustau, generell sind Manzanillas aber so speziell, dass wir angesichts der Tatsache, dass wir die mögen, noch keinen schlechten probiert hätten.

Einen unserer spannendsten Dirty Martini Highballs im Test mixen wir mit Siglo Cero Pox statt Gin.
Einen unserer spannendsten Dirty Martini Highballs im Test mixen wir mit Siglo Cero Pox statt Gin.

Beim Wermut fällt die Wahl auf einen weißen, wie im Original, und hier ist Belsazar unser Favorit, der macht in diesem Drink exakt das, was er soll: er bringt Noten von Wein und eine gewisse Süße mit, die dem trockenen Sherry fehlt und die die salzigen Umami-Noten hervorragend ergänzt. Bleibt die Olivenlake. Dafür nehmt ihr tatsächlich einfach das Zeugs aus dem Glas, in dem eure Oliven schwimmen. Das kostet beim ersten Mal Überwindung und die Menge wirkt auch etwas überzogen, wenn man bedenkt, wie oft Bartender einen Dirty Martini mit lediglich einem Löffelchen Lake anrühren. Aber vertraut uns: das Ding geht zwar als Snack durch, aber es ist auch ganz große Cocktail-Liebe. Überzeugt euch doch einfach selbst.

Die Einkaufsliste für den Dirty Martini Highball

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