Anthropic Principle – ein Cocktail als Anker allen Seins

TechnikGerührt

Zeit4 Minuten

Drinks1

“Jede Version von euch, die diesen Cocktail nicht kennt, existiert nicht mehr.”

Vor einiger Zeit machte die graue Eminenz von Cocktailbart, Senior Thomas, den Autor dieser Zeilen auf das Anthropische Prinzip aufmerksam, das im Wesentlichen Folgendes besagt: Das beobachtbare Universum ist nur deshalb beobachtbar, weil es alle Eigenschaften besitzt, die dem Beobachter die Existenz ermöglichen. Dieses Prinzip wird in Diskussionen oft verwendet, um jedes Argument zu widerlegen, dass eine Tatsache – so unwahrscheinlich sie auch sein möge – niemals hätte passieren können. Klingt kompliziert, aber wenn ihr’s noch weniger verstehen wollt, schaut auf losswrong.com.

Was haben wir uns bei diesem Cocktail gedacht?

Dieses Prinzip jedenfalls  ist ein wunderbares Konstrukt, um als Laie in jedwede wissenschaftliche Diskussion einzusteigen, egal wie wenig Ahnung man von der Materie hat. Einerseits, weil sehr viele sehr kluge Menschen sich sehr uneins sind, ob es sich beim Anthropischen Prinzip um großen Humbug oder um die Erklärung allen Seins handelt. Auf der anderen Seite, weil es eine einfache Tautologie ist: “Ich kann eine Sache beobachten, also lebe ich offensichtlich in einem Universum, in dem man diese Sache beobachten kann.” Als Gesprächs-Opener also auf einer inhaltlichen Stufe mit: “Hallo, ich bin der Johann. Wasser, nä? Total nass.”

Wie dem auch sei: Weil die Erfindung dieses Cocktails höchstens so wahrscheinlich ist wie jedwedes andere kosmische Ereignis, wollten wir ihn Anthropic Principle nennen, um ihn zum Anker allen Seins zu erheben und um deutlich zu machen, dass unsere Wirklichkeit sich durch die Existenz von etwas definiert, dass wir uns ausgedacht haben. Nicht ausschließlich dadurch, zugegebenermaßen. Aber auch.

Anthropic Principle

TechnikGerührt

Drinks1

Vorbereitungszeit2 Minuten

Zubereitungszeit2 Minuten

Zeit4 Minuten

Der Anthropic Principle ist ein komplexer Cocktail, der weißen Overproof Rum, Baijiu, trockenen Wermut, Yuzu-Sake, Campari, Angostura Bitters und eine Prise Salz kombiniert. Diese ungewöhnliche Mischung wird auf Eis gerührt und in einem gefrosteten Weinglas oder einer Coupette serviert, garniert mit einer Olive. Der Drink ist kräftig und außergewöhnlich, perfekt für Liebhaber intensiver Aromen und experimenteller Cocktails.

Der Cocktail Anthropic Principle in der Nahaufnahme.

Zutaten

Für den Cocktail

  • 2 cl Weißer Overproof Rum
  • 2 cl Baijiu
  • 2 cl Trockener Wermut
  • 2 cl Yuzu Sake
  • 2 Spritzer Angostura Bitters
  • 1 Barlöffel Campari
  • 1 Prise Salz

Für die Garnitur

  • 1 Olive

Zubereitung

  • 1

    Alle Zutaten auf Eis rühren und in einen gefrosteten Weinkelch oder eine Coupette abseihen.

  • 2

    Mit einer Olive garnieren.

  • 3

    Trinken.

Die Einkaufsliste für den Anthropic Principle

(Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Benutzt ihr diese für euren Einkauf, erhalten wir dafür eine kleine Provision, am Preis selbst ändert sich für euch nichts.)

Die richtigen Zutaten

Blogger-Kollege Matthias von Augustine-bar.de nannte diesen Drink auf Instagram “cocktailbartesque” und meinte damit unseren sehr eigenwilligen Stil, absurd intensive Aromen miteinander in bevorzugt gerührten Drinks zu kombinieren. Ja, den Hut setzen wir uns gerne auf. Jedenfalls wollten wir für einen Cocktail, bei dem wir im Wesentlichen vom absurden Namen aus in die Entwicklung gehen, auch außergewöhnliche Zutaten einsetzen.

Der Ming River Baijiu und der Burke’s Rum, die wir als Split Base einsetzen, sind beide extrem intensiv, mit kräftigen Aromen von vergorenem Obst, viel Ananas, ein bisschen Klebstoff. Der Yuzu-Sake gibt einen Hauch Frische und Säure, Angostura und Campari erweitern ihn um unterschiedliche Bitterness-Level. Wir hatten zunächst versucht, nur Angostura zu verwenden, aber die Amaro-Bitterkeit des Campari ist einfach ein schöner Extra-Touch. Der Hauch Salz betont den Rest der Aromen und balanciert sie untereinander aus, sorgt aber am Ende des Tages dafür, dass das Ding im Mund explodiert. Und genau dafür ist der Wermut – den schmeckt man kaum heraus, aber de Noilly Prat bändigt diesen ganzen Unfug und macht ihn zu einem echten. Wahrscheinlich nur für gustatorisch extrovertierte Irre wie uns, zugegeben. Aber ab und an müsst ihr als Leser halt auch mal durch unsere Egotrips durch. Sorry.

Die Einkaufsliste für den Anthropic Principle

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