Campari Orange – oder doch lieber ein Garibaldi?

TechnikIm Glas gebaut

Zeit4 Minuten

Drinks1

“Campari-O – echt jetzt?” könnte sich der geneigte Leser nun fragen. “Was kommt als nĂ€chstes, ein Artikel ĂŒber Skinny Bitch?” Ja, gut – wir haben zugegeben auch bei diesem Drink schön ĂŒberlegt, einen Text aus der HĂŒfte zu schießen, einfach damit wir einen haben. Aber anders als bei der gesichtslosen Kombo aus Wodka und Wasser haben wir bei der Kombination aus Orange und Campari inzwischen einen Zugang gefunden – eine Möglichkeit, das Ding ordentlich und lecker zu machen.

NatĂŒrlich: Dass wir unsere Jahrzehnte wĂ€hrende Abneigung gegen den roten Bitter StĂŒck fĂŒr StĂŒck hinuntergeschluckt haben, bis uns schließlich sogar ein gut gemachter Negroni geschmeckt hat, das hilft dabei. Aber anders als der Negroni ist der Campari Orange schließlich kein etablierter Jahrhundert-Aperitif und auch kein StĂŒck großer italienischer Cocktail-Kultur. Oder? Ja, sorry – irgendwie doch. Allerdings in Form eines Garibaldi.

Über Kollateral-Zielgruppen und die bittere Seite Italiens

Selbst, wenn man Campari nicht mag, muss man dem Bitterlikör doch zugestehen, dass er fest in der italienischen Aperitivo-Kultur verankert ist. Und in einem Land, in dem eben auch Orangen wachsen, liegt es nahe, beides zusammenzuschĂŒtten. Nur heißt das hier dann eben nicht Campari-O sondern Garibaldi, nach dem italienischen FreiheitskĂ€mpfer Giuseppe Garibaldi. Ansonsten ist die Nummer aber schon genau das: Campari und Orangensaft. Eine Kombo, die wir vor allem aus Discozeiten kennen, wo diverse MĂ€dels-Gruppen das Zeug quasi aus Eimern gesoffen haben. Warum genau junge Frauen das bittere Zeug so gemocht haben – bis heute unverstĂ€ndlich.

Wieso sich jemand aber einen Garibaldi zum Aperitivo zusammenrĂŒhren möchte, das geht uns nach einigen Tests schon eher ein. Der Garibaldi nĂ€mlich wird – wichtigster Unterschied! – mit frischem, aufgemixtem Orangensaft gemixt statt mit 79-Cent-Orangennektar vom Discounter. Dazu noch ein Schuss Zuckersirup und man hat ein wunderschönes Spiel aus SĂ€ure, SĂŒĂŸe und Bitterkeit. Freilich: Campari schmeckt man immer noch raus und wer den nach wie vor nicht ab kann, der wird hier nicht glĂŒcklich. Aber ihr mĂŒsst auch nicht direkt die grĂ¶ĂŸten Negroni-Fans sein, um euch mit dem Garibaldi anzufreunden.

Damit es dann aber auch ein Garibaldi wird und nicht einfach nur ein Campari Orange, gibt es zwei wichtige Details zu bedenken: Als Garnitur das Orangenachtel ist Pflicht. Keine RĂ€der, keine Zesten. Viel wichtiger aber noch, wie eben angesprochen: Der Orangensaft muss schaumig sein. Sieht zum einen viel besser aus und gibt dem Drink zum anderen eine viel spannendere Konsistenz. Die Schaumigkeit bekommt ihr entweder mit einem Hochleistungs-Entsafter hin – so wird’s im New Yorker Dante gemacht, der Top-50-Bar, die den Drink 2015 weltweit wiederbelebt hat – oder ihr nehmt wie wir einfach den Stabmixer.

Garibaldi

TechnikIm Glas gebaut

Drinks1

Vorbereitungszeit2 Minuten

Zubereitungszeit2 Minuten

Zeit4 Minuten

Der Campari Orange, auch bekannt als Garibaldi, ist ein Cocktail, der Campari und frisch aufgeschĂ€umten Orangensaft mischt. Er wird mit einem Orangenachtel garniert und bietet eine ausgeglichene Mischung aus Bitterkeit, SĂŒĂŸe und SĂ€ure. Der aufgeschĂ€umte Orangensaft verleiht dem Cocktail eine besonders ansprechende Konsistenz und macht ihn zu einem beliebten italienischen Aperitif.

Wichtig fĂŒr einen echten Garibaldi: Schaumiger O-Saft und ein Orangenachtel als Deko.

Zutaten

FĂŒr den Cocktail

  • 5 cl Campari
  • 1 Barlöffel Zuckersirup
  • 12 cl Orangensaft, ungefĂ€hr

FĂŒr die Garnitur

  • 1 Orangenachtel

Zubereitung

  • 1

    Orangensaft mit dem Zauberstab aufmixen, sodass er schaumig wird.

  • 2

    Campari, Zuckersirup und etwa ein Drittel des Orangensafts auf Eis in ein Highballglas gießen und umrĂŒhren.

  • 3

    Mit restlichem Orangensaft aufgießen und mit einem OrangenstĂŒck garnieren.

  • 4

    Trinken.

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Die besten Zutaten fĂŒr Campari Orange

Wir haben ehrlich gesagt ein bisschen ĂŒberlegt, ob wir unter diese ZwischenĂŒberschrift einfach nur ein “Merkste selber, nĂ€?” setzen wollen, haben das dann aber gelassen. Tatsache ist nĂ€mlich: ein Garibaldi funktioniert mit einer sehr breiten Palette an Bitterlikören. Mit Aperol etwa wird die Nummer etwas milder, weicher, aber dann wĂŒrden wir den Löffel Zucker weglassen. Mit dem etwas weniger bekannten Rinomato landet ihr ziemlich genau in der Mitte zwischen Campari und Aperol: merklich bitter, aber nicht zu sehr.

Wer’s etwas verrĂŒckter mag, geht noch einen Schritt weiter und spielt mit anderen italienischen Bitterlikören: Amaro Montenegro oder Fernet Branca sind natĂŒrlich noch ein wenig krĂ€utriger und im Gesamtergebnis bitterer, aber fĂŒr Freunde eines durchschlagenden Aperitivos durchaus eine spannende Wahl. Und mit einem Amaro-Garibaldi tappt ihr beim nĂ€chsten mediterranen Abend nicht in die “Von wegen Homebartender, ‘nen Campari Orange hĂ€tte ich auch noch hingekriegt.”-Falle.

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