Der Lillet Wild Berry ist einer dieser Cocktails, der in seinem Namen nicht nur das halbe Rezept, sondern quasi auch gleich die Einkaufsliste verkündet – und zwar richtig schön detailliert. Bei einem Gin & Tonic muss man Entscheidungen treffen, bei diesem Drink nur eingießen. Wir brauchen eine Buddel Lillet und eine Buddel Schweppes Wild Berry und die schütten wir nach Augenmaß ineinander. Oder? Ja, im Prinzip schon – und vielleicht ist genau das das Geheimnis, warum sich der Drink in den letzten Jahren von der feuchtfröhlichen Werbekooperation zwischen zwei großen Getränke-Marken zu etwas gemausert hat, dass sich auf den Sommerterrassen der Nation felsenfest zwischen Aperol Spritz und Hugo festgebissen hat.

Warum wir einen Artikel über den Lillet Wild Berry schreiben, wenn die ganze Nummer doch so unsagbar einfach ist? Wieder mal: Weil Menschen scheinbar danach suchen. Und wir geben’s schambefreit zu: unter allen sprudelnden Aperitif-Klischees, die man sich zu einer leichten Sommerbrise ins Gesicht gönnen kann, ist die Kombi aus bittersüßem Lillet und beerig-süßer Limo für uns eine der schönsten. Das Obst da drin bräuchten wir selbst ehrlich gesagt nicht – aber wenn ihr den Drink für Freunde und Freundinnen mixt, solltet ihr mit Erdbeerchen und Himbeerchen nicht geizen, glaubt uns. Das Beeren-aus-dem-Eis-Fummeln scheint Fans des Drinks nach jedem geleerten Glas geliebtes Abschlussritual. Kennen wir von der Martini-Olive, würden wir niemals infrage stellen.

Was ist schon ein Cocktail-Rezept?

Der Lillet Wild Berry gehört zu den Drinks, bei denen es zwar gut ist, wenn ihr eine grobe Ahnung habt, wie viel da jetzt ins Glas soll – millilitergenau abmessen solltet ihr das Ding aber nicht. Eis ins Glas und grob im Verhältnis 2:1 Likörwein und Beerenlimonade ins Glas. Obst drauf, anstoßen, gut ist. Klar, wenn ihr konstant immer exakt baugleich Drinks haben wollt, verlangt das etwas Übung – aber bei diesem Drink geht es nicht um Exaktheit und für Balance sind wir auf der Süß-und-Spritzig-Skala eh schon zu weit östlich. Also macht euch keinen Kopf und hört auf euren Bauch.

Die richtigen Zutaten für den Lillet Wild Berry

Der “Lillet Berry” wie er vonseiten der Marke Lillet offiziell heißt, ist ein Signature Drink, der im Zuge der Renaissance der Marke in den späten 2010er-Jahren entstand. Die 1872 gegründete Brand wurde plötzlich cool, aber ständig nur mit schnödem Tonic aufgegossen zu werden, das war der Dachmarke Pernod Ricard ein wenig zu lahm. Also setzte man auf große Weingläser – hat ja schon bei Aperol Spritz, Hugo & Gin Tonic funktioniert – packte beerige Limo und Obst dazu und fertig war das Trendgetränk. Klingt polemisch, für uns geht die Gleichung aber auch aromatisch gut auf.

Das heißt allerdings nicht, dass wir nicht auch andere Likörweine mit Wild Berry mixen würden – viele weiße und trockene Wermuts und Quinquinas funktionieren damit tadellos. Wer speziell einen Lillet Wild Berry mixen will, fährt aber mit dem Original mal mindestens sehr gut. Schwören viele drauf, ist uns persönlich aber zu beerig-süß: Lillet Rose + Wild Berry. Was die Limo angeht: Schweppes Russian Wild Berry ist unseres Wissens nach das Original und kommt auch in den meisten Bars und auf den Sommerterrassen zum Einsatz. Das Nachzügler-Produkt von Thomas Henry ist allerdings ebenbürtig – einen Ticken anders, nicht schlechter, nicht besser. Aber zugegeben meistens teurer.

Die Einkaufsliste für den Lillet Wild Berry

• Lillet Blanc*
• Schweppes Wild Berry*
• Tolle Wein- und Aperitif-Gläser*
• Oder du wirfst direkt einen Blick in Cocktailbart’s Liquideria auf amazon.de*

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Die Bilder für diesen Artikel wurden mit Hilfe von KI erstellt.