Wodka ist für einen Cocktail einerseits sehr dankbar, andererseits extrem langweilig: Ein guter Wodka schmeckt nach wenig bis nichts, im Cocktail-Rezepten geht er meistens komplett unter. Das bedeutet also, dass Wodka niemals derjenige Teil eines Cocktails sein kann, der den Ton angibt. Es bedeutet andererseits, dass man leckeren, nonalkoholischen Zutaten damit eine alkoholische Note verleihen kann.
In Klassikern wie dem Wodka Martini dient er dazu, die Geschmacksnoten anderer alkoholischer Bestandteile zu verlängern und verfeinern – in diesem Fall den Wermut, der allein meist zu bitter ist und außerdem etwas zu wenig Alkohol hat, um an der Bar wirklich attraktiv zu sein.
Welcher Wodka ist der beste für einen Cocktail?
Alles zwischen 15 bis 25 Euro pro 0,7 Liter ist vollkommen okay. Alles darüber rentiert sich im Cocktail schlicht nicht. Ein Grey Goose zum Beispiel ist schweineteuer und besitzt sehr feine Geschmacksnoten, die zwar lecker sind, aber eben im Cocktail nicht überleben. Alle Wodkas unter 12 Euro sind eklig und sorgen am nächsten Tag für Kopfschmerzen.
Ein bisschen anders sieht es aus, wenn ihr euch Shot-Cocktails zusammenmixt, etwa den Kamikaze: Der Cocktail im Schnapsglas besteht aus Wodka, Triple Sec und Zitronensaft. Hier würde es sich durchaus lohnen, einen teuren Wodka einzusetzen, da man ihn durchaus noch rausschmeckt. Auf der anderen Seite mischt man sich Shots nur selten wegen des Genusses.
Und dann gibt es da noch eine sehr spezielle Unterkategorie moderner Wodkas, die mit einem intensiven Geschmack beeindrucken und allein dadurch eigentlich schon fast eher in die Kategorie Craft-Korn fallen. Wodkas, die nach Brot und Gewürzen schmecken, die intensiv sind und pur begeistern. Nicht immer elegant, aber immer spannend. Und damit wäre die Spirituosen-Kategorie dann eigentlich auch vollkommen perfekt umrissen.