Wenn ihr euch einen Cocktail mit Whisky bestellt, dann kommt da fast immer Jack Daniels rein. Oder Jim Beam. Irgendein Standard-Bourbon halt. Und selbst Whisky-Fans finden das meistens nicht einmal besonders schlimm: Schließlich wäre ein leckerer Scotch im Whiskey Sour doch Verschwendung, oder? Und ein rauchiger Islay-Whisky im Mint Julep wäre doch auch voll eklig, oder?
Ne – tatsächlich schmecken viele Cocktails dank der rauchigen Speck-Note eines Lagavulin (oder jedes anderen guten Islay Malt) sogar besser – nur trauen muss man sich und viel herumprobieren. Gerade rauchige Islay-Whiskys laden aber dazu ein, sich auch mal an ein Meat-Cocktail-Rezept zu wagen: Fleisch- und fettlastige Varianten der Bloody Mary zum Beispiel – ersetzt man hier den Wodka durch einen Caol Illa, schmeckt er nach Tomatensuppe mit Speckwürfeln. Ob das jetzt eine Werbung für das Projekt „Rauchiger Cocktail“ ist oder nicht, müsst ihr selbst entscheiden.
Welcher Whisky ist der beste für Cocktails?
Schwierig zu beantworten. Wer auf den klassischen Geschmack der Whisky-Cocktails abfährt, nimmt tatsächlich am besten einen Bourbon wie den Maker’s Mark oder kanadischen Whisky wie den Glen Breton. Wer Würze liebt, setzt stattdessen auf Rye, den anderen großen Klassiker des American Whiskey. Ungeübte Genießer schmecken hier allerdings meist tatsächlich keinen großen Unterschied zu den üblichen Jacky-Kombinationen. Generell empfehlen wir aber ohnehin, wie bei jeder anderen Cocktail-Spirituose: probiert alles einmal pur.
Denn nur wer weiß, wie ein Whisky pur schmeckt, am besten einmal zimmerwarm und einmal mit Eis, der kann auch grob einschätzen, wie er später im Cocktail schmecken wird. Vor allem lassen sich gerade bei komplexen Drinks erst mit Kenntnis der einzelnen Bausteine die Geschmackskomponenten später den einzelnen Getränken zuordnen.